Es ist nicht die erste Geschichte dieser Art, die der Fußball schrieb, aber sie wird dennoch immer wieder gerne genommen. Martin Amedick, der nur aufgrund der Sperre von Christian Wörns sowie der Verletzung von Christoph Metzelder schon am zweiten Spieltag in die Anfangsformation rutschte, markierte direkt seinen ersten Treffer für den BVB. "Es ist schon ein wahnsinniges Gefühl, so ein Tor zu erzielen", strahlte der Neuzugang von der Braunschweiger Eintracht. Doch dann folgten die nächsten Kapitel, die sich nicht so glänzend lasen. Der 23-Jährige: "Insgesamt überwiegt bei mir trotzdem die Enttäuschung, weil wir keinen Sieg eingefahren haben."
Den gefährdete er selbst bereits in der Anfangsphase, so zum Beispiel mit seinem Fehlpass auf Gerber, der flugs weiter auf Feulner passte, gegen dessen Schuss Roman Weidenfeller seinen rechten Arm verdammt lang machen musste. Der Blondschopf ehrlich: "In den ersten zehn Minuten habe ich schon zwei, drei Dinger gehabt, die einfach nicht passieren dürfen. Dennoch glaube ich, dass ich mich nach dieser Nervosität anschließend ins Spiel gearbeitet habe." Nicht so ganz, ausgerechnet ihn versetzte 80 Sekunden nach dem heiß ersehnten Führungstreffer der Ex-Bochumer Edu und schon war das vorherige Erfolgserlebnis unter dem Strich nichts mehr wert.
Trotzdem hatte Bert van Marwijk lobende Worte für seinen Innenverteidiger: "Es spricht schon für seinen Charakter, wenn er trotz einiger Fehler so ein wichtiges Tor markiert." Was hilft es aber, nur der Abwehrspieler traf, und das wurmte ihn selbst: "Torchancen zum Sieg hatten wir sicherlich genug, aber in der ersten Halbzeit hatten wir auch etwas Pech, dass nicht mehr heraus gesprungen ist." Die verlorenen Punkte will sich der selbstbewusste Abwehrspieler jetzt in Stuttgart wiederholen. Amedick: "Selbstverständlich ist jetzt der erste Sieg endlich fällig, der muss in Stuttgart eingefahren werden."