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VfL Bochum
"Nichts für die Öffentlichkeit"

VfL: Klartext hinter verschlossenen Türen
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Nach der 1:2-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt richtete Sportvorstand Thomas Ernst deutliche Wort an die Mannschaft. Die Öffentlichkeit merkte davon nichts.

Hätte nicht jeder der wenigen Kibitze am Samstag Morgen am rewirpowerSTADION das Ergebnis des Vorabends gewusst, nichts, aber auch gar nichts hätte darauf schließen lassen, dass es hinter verschlossenen Türen in der Mannschaftssitzung manch deutliches Wort gegeben hat. Sportvorstand Thomas Ernst vielsagend: „Das waren interne Gespräche, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren.“

Ohne Zweifel: Nach der desolaten Vorstellung gegen die Hessen wurde Tacheles geredet, aber von überstürzten Maßnahmen, wie zum Beispiel eines schnell eingeschobenen Kurz-Trainingslagers, wurde abgesehen. Ernst berichtet: „Wir neigen nicht zu Kurzschlusshandlungen.“

Schon am Abend zuvor hatte der Sportvorstand unmissverständlich erklärt, dass ihm die Partie gegen die Frankfurter Eintracht die Sorgenfalten ins Gesicht getrieben hat. „Wir haben nicht gut gespielt und verdient verloren und wir stehen nun mitten im Existenzkampf.“

Allerdings mied der Sportverantwortliche es tunlichst, tiefe Gräben aufzureißen: „Ich will jetzt nicht den Stab über die Mannschaft brechen, aber über das Spiel und die Leistung des Teams gibt es keine zwei Meinungen.“

Durchaus mochte er der Truppe bescheinigen, in Abschnitt zwei noch einmal alles probiert zu haben, doch letztlich stellte auch er ernüchtert fest: „Wir hatten eine unheimlich hohe Fehlerquote und sind deshalb immer nur hinterher gelaufen.“ Und in der Verzweiflung und unter dem Eindruck der vorausgegangenen 90 Minuten rutschte ihm noch ein Satz heraus, der die ganze „Traurigkeit“ der VfL-Situation untermauerte: „Es wäre bitternötig gewesen, dass so ein Ball von Dedic auch einmal reingeht und wir nach so einer schlechten Leistung dennoch einen Punkt gewinnen.“

Doch solche Wünsche erfüllen sich im grauen Bundesliga-Alltag nur recht selten. Und so war am Tag nach dem Desaster die Stimmung immer noch gedrückt und man verlor sich von Seiten der Verantwortlichen, die nun einmal im Abstiegskampf fest installierten Überlebensklauseln. Nach so einem Spiel bleiben halt nur Sätze, wie: „Wir müssen zusammen rücken!“ „Wir müssen schleunigst wieder auf Kurs kommen!“ „Wir müssen, müssen, müssen,…“

Dabei gibt es Dinge, die einfach nicht zu erklären sind. Zum Beispiel, warum man einfach nicht da weitergemacht hat, wo man in Bremen in den Schlussminuten aufgehört hat. Erklärungsversuch Ernst: „Vielleicht haben wir uns zuviel Druck gemacht, denn wir haben selbst nach einer 1:0-Führung keine Sicherheit bekommen.“ Ratschläge für das Team gab es auch: „Man muss im Zweikampf einmal zeigen, dass man dazwischenhaut, aber auch eine Grundordnung war einfach nicht zu sehen!“

Ernst hätte noch stundenlang weiter klagen können, ohne eine wirklich schlüssige Erklärung abzuliefern. Irgendwann kam dann auch noch die Frage, ob vielleicht die vielen auslaufenden Verträge der Spieler zu einer gewissen Verunsicherung geführt haben. Da wurde Ernst zurecht laut. „Das ist und darf doch kein Alibi für diese Nichtleistung sein!“ Kurzum: beim VfL geht es jetzt einzig und allein wieder einmal nur darum, in den nächsten sieben Runden über dem Strich zu bleiben. Eine Situation, mit der der VfL-Fan seit fast vier Jahrzehnten leben muss.

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