Doch als sie beim Gang in die Kabine fast zwangsläufig auf die Anzeigetafel des Weserstadions schauen mussten und die Jubelszenen der Gastgeber sahen, da war ihnen wieder einmal bewusst, wie herrlich, aber zugleich auch grausam so ein Fußballspiel verlaufen kann.
Kapitän Marcel Maltritz: „Wenn du nach so einem Spiel mit leeren Händen vom Platz gehst, dann ist das einfach nur grausam. Letztlich hat nicht unsere Leistung, sondern die individuelle Klasse der Bremer en Ausschlag gegeben.“
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Bochums Spielführer ist eher einer, der mit Begriffen wie ‚Glück‘ und ‚Pech‘ nur in Ausnahmefällen jongliert. Doch wenn er die Szene der letzten zwei Minuten Revue passieren lässt, dann kommt er doch zu dem Schluss: „Bei den drei Großchancen hatten wir auch eine gehörige Portion Pech.“
Er und sein Innenverteidiger-Partner Mergim Mavraj hatten eine Halbzeit lang nicht eine einzige Bremer Chance zugelassen, hatten auch nach dem Wechsel über weite Strecken des Spiels alles im Griff. Mavraj: „Wir haben so viel investiert und wurden durch zwei Sonntagsschüsse am Samstag besiegt.“ Und in der ersten Resignation fügte er hinzu: „Da bist du quasi machtlos.“
Dabei hätte er selbst dem Spiel noch eine Wendung geben können. „Da fällt mir der Ball plötzlich vor die Füße. Vielleicht habe ich zu überhastet abgeschlossen, aber es nützt jetzt nichts mehr, dieser Chance hinterher zu trauern.“
Und während Maltritz trotz seiner ordentlichen Vorstellung anfügt: „Elf Gegentore in den letzten drei Spielen sind eindeutig zuviel!“, schaute sein Abwehrpartner schon nach vorne: „Wir haben jetzt zwei Endspiele vor der Brust. Wenn wie am Samstag jeder für den anderen malocht, dann liegt der Klassenerhalt nach wie vor allein in unserer Hand.“
Und dann relativierte er die letzten drei Niederlagen: „Die Crux ist, dass wir zum falschen Zeitpunkt auf drei Teams getroffen sind, die einen absoluten Lauf haben. Wolfsburg gewinnt 4:0 in Gladbach, Dortmund schlägt Leverkusen und Gladbach jeweils mit 3:0 und Werder misst sich mit Valencia – wir hatten drei starke Gegner hintereinander, die einfach keine Fehler erlauben.“