Die königsblaue Nummer eins hat keine Absichten, nach den Vorkommnissen aus dem Hinspiel noch mehr Öl ins Feuer zu gießen, möchte aber eins klar machen: Dass ihm nach dem 1:0 in Dortmund die Borussen eine Tätlichkeit unterstellen wollten, war nicht in Ordnung.
Manuel Neuer, was machen Sie am Freitag, wenn Kevin Großkreutz auf Sie zukommt?
Dann versuche ich den Ball zu halten.
Und wenn Sie sich vor dem Anpfiff im Spielertunnel begegnen?
Ich konzentriere mich auf mich und stehe wahrscheinlich sowieso weiter vorne. Als Kapitän oder als Torwart dahinter. Da wird nicht viel passieren.
Was halten Sie von seinen Äußerungen in den letzten Tagen?
Es muss jeder selber wissen, was er sagt. Von uns hätte das keiner gemacht. Unsere Pressestelle hätte solche Aktionen auch nicht zur Veröffentlichung freigegeben. Der Verein und die Spieler aus Dortmund sind selbst für sich verantwortlich.
Haben Sie nach den Vorfällen im Hinspiel eigentlich mal etwas von Dortmunder Seite gehört?
Nein, nach dem letzten Derby wurden mir viele Sachen vorgeworfen, die nicht gestimmt haben. Ich bin aber kein Lügner und war besonders von Marcel Schmelzer enttäuscht, mit dem ich bei der U21 Europameister geworden bin. Er sollte wissen, dass ich nicht lüge. Weder er noch einer der Verantwortlichen hat danach versucht, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Aber das ist Vergangenheit, für mich ist das Thema erledigt. Wenn sich jetzt jemand meldet, wäre es auch ein bisschen spät. Ich konzentriere mich daher lieber auf das bevorstehende Derby.
Bereitet Trainer Felix Magath Sie besonders auf dieses Spiel vor, indem er zum Beispiel davor warnt, sich provozieren zu lassen?
Ich denke, das ist nicht nötig. Wir wissen alles, dass es ein besonderes Spiel ist und es zu Provokationen kommen kann. Da müssen wir cool bleiben. Wir dürfen keine Gelb-Roten oder Roten Karten bekommen und unsere Mannschaft so schwächen.
Sie sind nun schon über drei Jahre in der Bundesliga dabei und haben einige Derbys erlebt. Hat sich die Bedeutung dieses Duells für Sie inzwischen verändert oder ist es immer noch das Spiel des Jahres?
Für mich ist es immer noch ein besonderes Spiel, da ich durch und durch Schalker bin. Ich freue mich auf Freitag und dass wir wieder ein Heimspiel haben. Auf dem Platz sind es immer ganz enge Duelle mit Szenen, an die man sich noch in Jahren erinnert. Einerseits ist es daher wie ein Pokalspiel, in dem alles oder nichts auf dem Spiel steht. Andererseits geht es auch in diesem Match 'nur' um drei Punkte.
Einige Ihrer Freunde gehören der Fangruppierung 'Buerschenschaft' an. Wie gehen die Kumpel das Derby an?
Natürlich sind die Fans auf beiden Seiten heiß, aber ich halte es für wichtig, dass auf den Rängen etwas der Hass rausgenommen wird. Daher finde ich es gut, dass die Vereine einen gemeinsamen Appell an die Anhänger gerichtet haben. Wir haben nun schon viele Derbys mitgemacht und es ist noch keiner hinter Gittern gelandet.
Wie sehen Sie die sportliche Ausgangssituation vor dem Derby, auch mit Blick auf die bittere Niederlage in Wolfsburg?
Wir stehen vor Dortmund und wollen die drei Punkte behalten. Wir haben zuletzt zu Hause sehr gut gepunktet, dabei spielerisch nicht immer geglänzt, aber meistens zu Null gespielt. Dortmund hat vor dem letzten Sieg nicht gut ausgehen, daher müssen wir das Derby gewinnen.