Die Ausstellung war aus einer Aktion der Schalker Fan-Initiative hervorgegangen, für die in Gelsenkirchen lebende Jugendliche im Alter zwischen 16 und 26 Jahre zum Thema „Was ist Heimat?“ befragt wurden.
Ein Hauptaugenmerk von der Projektleiterin Tanja Hempelmann lag dabei auf der Suche nach der Identität in Verbindung mit dem Fußball und Schalke 04 im Besonderen. Einige Protagonisten des Projekts, darunter unter anderem jugendliche Mitglieder eines Galatasaray-Fanklubs aus Gelsenkirchen, waren zugegen, als prominente Gäste bei der Finissage über das Thema „Heimat und Fußball“ plauderten.
Neben der Vorsitzenden der Schalker Fan-Initiative Susanne Franke, Oberbürgermeister Frank Baranowski und Gelsenkirchens Integrationsbeauftragten Mehmet Ayas nahmen auch noch Gandhi Chahine von der HipHop-Gruppe „Sons of Gastarbeita“ sowie der Schalker Publikumsliebling Gerald Asamoah an der Diskussion teil. Für den gebürtigen Ghanaer ist Gelsenkirchen inzwischen zur Heimat geworden. „Ich komme ja aus Hannover, bin aber schon lange auf Schalke. Ich habe mich hier eingelebt, meine Familie hier gegründet und meine Kinder wurden hier geboren“, erklärte der in Marl lebende „Asa“.
Ein Thema war, warum viele Gelsenkirchener Jugendliche mit Migrationshintergrund eher zu den Vereinen aus der Heimat ihrer Eltern halten, als zu den Königsblauen. „Mitfiebern hat etwas mit den eigenen Wurzeln zu tun. Man besinnt sich auf die eigene Identität, baut Brücken zur Heimat und möchte nicht alle Kontakte dorthin abbrechen lassen“, erläuterte der Baranowski. „Die Farbe des Trikots sagt nichts darüber aus, ob jemand in unserer Stadt erfolgreich integriert ist. Man kann auch gesellschaftlich integriert sein und dabei im Bayern-Trikot über die Bahnhofstraße laufen“, führte der OB aus.
Ayas, der neben der Türkei auch Marburg, Essen und Gelsenkirchen als seine Heimat bezeichnet, glaubt indes, dass durchaus zwei Herzen in der Brust so mancher Jugendlicher schlagen: „Die eine Hälfte fiebert am Wochenende mit Schalke mit, die andere mit Galatasaray.“ Für ihn ist Integration eine Gemeinschaftsaufgabe. „Durch vielfältige Aktionen wie dieses Projekt befinden wir uns auf einem guten Weg. Es ist eine Aufgabe für uns alle“, betonte Ayas.
Asamoah nutzte den Abend, um den Vorbild-Charakter von Fußballern hervorzuheben. „Es muss mehr auf die Leute zu gegangen werden“, meinte er und fügte an: „Wir Profis müssen uns damit beschäftigen, Menschen mit Migrationshintergrund für den Verein zu gewinnen.“ Der richtige Weg, um Integration nicht nur in Gelsenkirchen zu fördern.