„Mit dem VfL schaffe ich den Klassenerhalt und mit der Slowakei die WM-Teilnahme“, erklärte Sestak selbstbewusst. Damals wurde der VfL-Angreifer belächelt. Schließlich stand sein Klub nach der Hinrunde mit nur elf Zählern mit einem Bein in der zweiten Liga. Doch ein Jahr später erinnerte sich Sestak: „Alle die mich damals für verrückt erklärt haben, konnte ich eines Besseren belehren.“
Und so ist die Zahl derjeniger, die Sestaks neue Ziele als bare Münze nehmen, gewaltig gestiegen. Vor dem Rückrundenstart hatte er nämlich erklärt: „Mit Bochum schaffe ich wieder den Klassenerhalt und dann spiele ich mit der Slowakei eine prima WM.“
Zumindest dem ersten Ziel ist Sestak am Samstag ein ganzes Stück näher gekommen. Mit seinem Treffer zum 1:0 löste er den Heimknoten. Denn dass sein Team zuhause geführt hatte, das liegt schon einige Monate zurück. Am 25. Oktober traf der Slowake selbst beim 1:0 gegen Bremen – am Ende gab es allerdings ein deutliches 1:4.
Fünf Treffer hat Stanislav Sestak bereits erzielt, weitere sollen folgen (Foto: firo).
Es war der einzige Treffer von Sestak in den ersten 16 Bundesligapartien. Dank seines Führungstreffers gegen Hoffenheim sind es nun mittlerweile fünf. „Das ist nicht viel, das ein oder andere Tor darf ruhig noch dazu kommen“, versprach der VfL-Angreifer. „Aber letztlich ist es mir egal, wer trifft. Hauptsache, wir sind erfolgreich.“
Und dann beweist Sestak, dass die Philosophie von Trainer Heiko Herrlich – „im Erfolg macht man die größten Fehler“ – inzwischen auch die Spieler verinnerlicht haben: „Wir haben noch gar nichts erreicht. Mit 25 Punkten bleiben wir nicht in der Liga. Wir müssen so weitermachen, wir sind noch lange nicht am Ziel.“
Und so wird sich Sestak mit seinen Kollegen am Montag durch den Leistungstest in Wattenscheid quälen. Schließlich will sein Coach wissen, welche Fortschritte seine Schützlinge in den drei Monaten seiner Tätigkeit körperlich gemacht haben. Getreu dem Motto: „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser.“
Sestak trägt es aber mit Fassung. „Unser Coach gibt keine Ruhe, bis wir es rechnerisch geschafft haben. Aber das ist gut so, von unserem intensiven Training haben wir schließlich alle profitiert“, denkt der Bochumer Torschütze gar nicht erst daran, dass vielleicht so etwas wie Karneval stattfinden könnte.