Zugleich wies Amerell, der seine Funktion am 4. Februar offiziell wegen gesundheitlicher Probleme niedergelegt hatte, die Vorwürfe, er habe einen Bundesliga-Referee belästigt, erneut entschieden zurück. "Ich bin enttäuscht, dass meine Privatangelegenheiten in völlig falschen und diskreditierenden Zusammenhängen an die Öffentlichkeit getragen werden. Nachdem ich aber für Glaubwürdigkeit und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Schiedsrichterwesen stehe, will ich mich der Verantwortung stellen und habe mich dazu entschlossen, mit sofortiger Wirkung meine Ämter beim Deutschen Fußball-Bund und beim Süddeutschen Fußball-Verband zur Verfügung zu stellen und habe daher den Verantwortlichen meinen Rücktritt angeboten", teilte Amerell über seinen Anwalt Jürgen Langer mit.
In der zweiseitigen Presseerklärung wies der 62-Jährige die Vorwürfe erneut zurück. "Ich habe in der Vergangenheit zu keinem Zeitpunkt einen jungen Bundesliga-Schiedsrichter sexuell belästigt. Ebenso wenig habe ich eine andere Person mit Gewalt, durch Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben oder unter Ausnutzung einer Notlage genötigt, sexuelle Handlungen von mir oder eines Dritten an sich zu dulden oder an mir oder einem Dritten vorzunehmen", erklärte Amerell.
Zu dem jungen Unparteiischen, der die Vorwürfe gegen Amerell erhoben hat, habe sich aus den zunächst rein sportlichen Kontakten im Laufe der Zeit eine intensive private Freundschaft entwickelt. Dieser Kontakt sei "einvernehmlich" gewesen.