Nach dem Schlusspfiff freut er sich mit seinen neuen Kollegen. Holtby: „Ich denke, dass war ein verdienter Punkt, mit dem wir zufrieden sein können. Schade aber, dass der Pfostenschuss so kurz vor Schluss, nicht ins Tor gegangen ist.“
Lewis Holtby mit VfL-Finanzvorstand Ansgar Schwenken (Fotos: VfL Bochum).
Aus diesen Sätzen ist bereits zu erkennen, dass sich der 19-jährige Linksfuß mit seinem neuen Arbeitgeber schon gedanklich identifiziert. Eine geographische Umgewöhnung brauchte er ohnehin nicht. Denn Sonntag verriet er: „Ich wohne schon seit einem halben Jahr in Bochum.“ Allerdings hätte sich das im Sommer gefeierte „Supertalent“ bei seinem Einzug in der Universitätsstadt noch nicht träumen lassen, dass er ein halbes Jahr später dort auch Fußball spielt. Schließlich war er im Sommer für die stattliche Ablösesumme von drei Millionen Euro von Alemannia Aachen nach Schalke gewechselt. „Für meinen Kopf und für meinen Körper war das ein ganz wichtiges halbes Jahr. Ich wollte zu Magath, ich wollte zu Schalke. Auch wenn es auf Anhieb nicht geklappt hat, waren die letzten Monate für mich eine ganz wichtige Erfahrung.“ Und ohne Groll fügt er hinzu: „Ich bin dankbar, denn ich habe viel gelernt.“ Davon soll in den nächsten anderthalb Jahren der VfL profitieren.
Seit Anfang Januar buhlte der VfL nämlich um das Talent aus der Nachbarstadt, das im Mittelfeld links und rechts auf der Außenposition oder zentral hinter den Spitzen eingesetzt werden kann. Anfang Januar kontaktierte VfL-Sportvorstand Thomas Ernst Felix Magath, der sich zu diesem Zeitpunkt noch im spanischen Trainingslager befand. Nach einem Gespräch zwischen dem Schalker Coach und dem Linksfuß gab Magath dann Ernst grünes Licht zur Kontaktaufnahme. Danach gab es Gespräche zwischen Heiko Herrlich und Ernst mit Holtby. Erst erfolgte die Einigung mit dem U19-Nationalspieler, am Donnerstag dann die mit den Königsblauen. Holtby: „Ich kannte Heiko Herrlich und Iraklis Metaxas von der Nationalmannschaft. Heiko Herrlich hat mir bei den Gesprächen sofort das Gefühl gegeben, dass er mich braucht. Schon zu meiner Zeit bei Alemannia Aachen war er für mich als Auswahltrainer ein wichtiger Ansprechpartner.“
Lewis Holtby bei der PK zu seiner Vorstellung.
Deshalb brauchte der Offensivspieler auch nicht lange zu überlegen. „Ich freue mich riesig jetzt für den VfL zu spielen.“ Am Montag wird er erstmals mit seinen neuen Mannschaftskollegen trainieren. Vorher verriet er: „Ich bin topfit!“ Vor Wochen noch hieß nach einem Trainingsunfall die Diagnose: Muskelfaserriss, nachdem ein wenig Flüssigkeit im Oberschenkel festgestellt worden war. Doch Gott sei dank erwies sich dies als falsch. Holtby: „Ich brenne jetzt auf mein erstes Spiel im VfL-Trikot.“
Das Talent ist froh, dass es dem VfL mit Beharrlichkeit gelang, ihn nicht nur für ein halbes Jahr, sondern gleich für anderthalb Jahre auszuleihen. Holtby: „Fünf Monate, das hätte doch keinen Sinn gemacht. Jetzt freue ich mich auf dieses langfristige Engagement beim VfL und ich bin ganz sicher, dass wir gemeinsam unsere Ziele, konkret den Klassenerhalt, erreichen.“