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Hertha BSC - VfL 0:0
"Aufholjäger" auf Distanz

VfL: Punktgewinn bei Berliner Hertha
VfL Bochum
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In Berlin hatten sie sich nach vier Punkten aus den ersten beiden Rückrundenspielen richtig rausgeputzt. „Aufholjäger“ nennt man das Team von Friedhelm Funkel.

Und auf T-Shirts und Aufklebern sollte damit der Aufbruch in eine neue Hertha-Zeitrechnung mit vielen Siegen und dem Klassenerhalt als Krönung begonnen werden.

Doch nach dem torlosen 0:0-Unentschieden gegen den VfL Bochum könnten die schmucken T-Shirts leicht in den Regalen verstauben. Denn was Hertha BSC vor gut 38.000 Zuschauern zeigte, war nur bedingt erstligatauglich. Letztlich verdanken es die Gastgeber einem im Offensivspiel oft zu unkonzentrierten VfL, dass sie zumindest einen Zähler behalten durften und immerhin nun schon seit drei Rückrundenbegegnungen ohne Gegentreffer sind.

Herthas Coach Friedhelm Funkel: „Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, gegen einen defensiv gutstehenden VfL Druck zu erzeugen.“ In der Tat: Bochum beherrschte das Spiel nach Belieben und in die Hilflosigkeit der Berliner mischte sich immer wieder der ein oder andere Konter der Gäste. Doch die Präzision und die letzte Entschlossenheit fehlte auch bei den Gästen. Fast schienen sie sich ein wenig zu sicher zu sein. Doch Heiko Herrlich mochte nach dem Spiel sein Team nicht tadeln: „Ich bin mit dem Auftritt und dem Punkt zufrieden. Hier hat jeder gesehen, dass wir gewinnen wollten. Insgesamt geht das Ergebnis in Ordnung.“

Damit bleibt der VfL im fünften Auswärtsspiel in Folge ohne Niederlage. Wer hätte im Bochumer Lager zu träumen gewagt, dass das Team unter Herrlichs Regie in Hamburg, Hannover und Mönchengladbach einen Dreier entführt und auch in Stuttgart und Berlin punktet? Auch die Gesamtbilanz der letzten acht Spiele mit nur einer Niederlage gegen Bayern München zeigt die neue Stabilität. Kapitän Marcel Maltritz: „Es hat natürlich einige Zeit gedauert, bis wir die Philosophie des Trainers in Ansätzen umsetzen konnten, aber ich finde, es wird von Woche zu Woche besser. Die Ergebnisse unterstreichen dies deutlich.“

Und doch richtet sich der Blick natürlich immer noch nach unten. Überwinterte der VfL auf einem Relegationsplatz, so beträgt der Abstand zu diesem Platz, den jetzt Hannover 96 innehat, bereits vier Zähler. Und die Aufholjäger von der Spree hält man weiter mit zehn Punkten (!) und dem besseren Torverhältnis auf Distanz.


In Berlin reichten zum Teilerfolg eine durchschnittliche Mannschaftsleistung, in der die Achse Heerwagen, Maltritz und Maric die Stabilisatoren waren. Doch was nützt die schönste Auswärtsbilanz, wenn es zu Hause seit dem dritten Spieltag (1:0 gegen Hertha) keinen Bundesliga-Sieg mehr gab? Heiko Herrlich: „Dies soll sich jetzt aber auch ändern.“

Da hat der Trainer die Messlatte aber ganz schön hoch gelegt, denn mit Bayer Leverkusen und der TSG Hoffenheim kommen in den nächsten Wochen zwei spielerische Hochkaräter an die Castroper Straße. Doch Routinier Maltriz ist sich sicher: „Irgendwann reißt jede Serie. Das gilt für Leverkusen und das gilt auch für unsere negative Heimbilanz.“

Gegen Bayer dürfte Heiko Herrlich dabei über weitere Alternativen verfügen. Diego Klimowicz geht es besser, Antha Yahia wird vom Afrika-Cup zurück erwartet und Lewis Holtby könnte am nächsten Spieltag sein Debüt im VfL Trikot geben. Eine komfortable Personalsituation, ein echter Konkurrenzkampf. Heiko Herrlich hat weiterhin die Qual der Wahl, was sich auf Dauer sicherlich positiv auswirken wird.

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