Im Gespräch bestätigt der Sportdirektor zwar eine gewisse Verunsicherung innerhalb der Mannschaft, die Saison hat er trotzdem noch nicht abgehakt. "Klaus Allofs, wie frustriert sind Sie nach so einer Niederlage wie dem 3:4 in Mönchengladbach?"
"Ich bin ziemlich frustriert. So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Die Dinge, die wir besser machen wollten, haben sich ins Gegenteil verkehrt. Bei aller Freude über das Spielerische wollten wir uns auf die Defensive besinnen. Diese Rechnung ist nicht aufgegangen."
"Woran liegt es, dass Bremen jetzt schon die fünfte Niederlage in Serie hinnehmen musste?"
"Es ist eine gewisse Verunsicherung da, wir haben den Glauben an uns selbst verloren. Es ist noch nicht beim Letzten angekommen, dass wir nicht nur offensiv denken können. Wir arbeiten nicht mehr als Mannschaft, jeder kämpft zuerst für sich selbst, keiner hilft. Die Gladbacher waren immer mit zwei, drei Mann am Ballführenden, das ist der Weg zum Erfolg."
"Beunruhigt Sie der Blick auf die Tabelle angesichts der Niederlagenserie?"
"Sorgen mache ich wir mehr über die Art und Weise, wie wir die Gegentreffer kriegen. Beim ersten Tor spielen wir in einer Situation auf Abseits, wo das strengstens verboten ist. Da müssen wir eine Menge bewegen, grundlegend anders spielen. Und zwar schon am Freitag gegen Berlin. Das muss in die Köpfe rein. Wir wissen, was uns in der Hinrunde den Erfolg gebracht hat. Da müssen wir durch hartes Arbeiten wieder hin."
"Werden Sie angesichts der Situation noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv?"
"Wir werden den Kader nicht korrigieren. Und zwar wegen einer Kombination aus Notwendigkeit und finanzieller Situation. Die Spieler, die uns weiterhelfen würden, können wir uns nicht leisten."
"Hat Werder Bremen die Bundesliga bereits abgehakt und konzentriert sich wieder auf die Pokalwettbewerbe?"
"Wir setzen voll auf die Bundesliga-Saison. Hier ist der Zug noch nicht abgefahren. Aber natürlich sprechen wir erstmal nur von den Europa-League-Plätzen."