Vor allem in der Defensive offenbarte der DFB-Pokal-Sieger eklatante Schwächen, die Gladbach vor allem durch den überragenden Argentinier Raul Bobadilla ausnutzte. Der Vier-Millionen-Einkauf von Grasshopper Zürich bereitete zunächst die frühen Treffer von Marco Reus (4.) und Roberto Colautti (13.) mustergültig vor, bevor er selbst seine Saisontore zwei und drei erzielte (18. und 35.). Den möglichen Dreierpack verhinderte Bremens Torhüter Tim Wiese in der 73. Minute. Für Werder sorgten Mesut Özil (26.) und Claudio Pizarro (40.) nur für vorübergehende Hoffnungsschimmer, erst am Ende machte es Torsten Frings (85., Foulelfmeter) noch einmal spannend.
Bremen ist damit endgültig im Mittelmaß versunken. Für die Borussia begann die Partie nach Maß. Schon der erste Angriff in der vierten Minute brachte vor 47.458 Zuschauern im Borussia-Park die Führung. Mit einem Steilpass auf Bobadilla hebelte Tobias Levels die Bremer Abwehr aus, und nach einem klugen Querpass des Argentiniers hatte Reus keine Mühe, sein viertes Saisontor zu erzielen. Gerade einmal neun Minuten später war Bobadilla der Wegbereiter des 2:0. Der 22-Jährige setzte sich wieder auf der linken Bremer Abwehrseite, die der tunesische Neuzugang Aymen Abdennour besetzte, durch und bediente Sturmpartner Colautti, der aus drei Metern Wiese überwand.
In der 18. Minute war Bobadilla dann erstmals selbst an der Reihe. Nach Vorlage von Reus versetzte er im Strafraum Nationalverteidiger Per Mertesacker und traf aus der Drehung ins kurze Eck zum 3:0. Bremen kam allerdings zurück ins Spiel. Zunächst gelang Mesut Özil in der 26. Minute mit Saisontor Nummer sieben das 3:1. Nur zwei Minuten später vergab Tim Borowski den möglichen zweiten Werder-Treffer, als er aus acht Metern einen Aufsetzer über das Tor setzte. Doch die Borussia antwortete prompt. Wieder war es ein Pass in die Spitze, Wiese musste aus seinem Strafraum heraus und schoss Bobadilla an, der danach keine Probleme hatte, das verlassene Tor zu treffen (35.).
Doch wieder folgte ein Werder-Konter, Pizarro traf per Kopf zum 2:4 (40.). In der zweiten Halbzeit war zunächst weniger Tempo im Spiel, Gladbach wartete ab. Werder-Trainer Thomas Schaaf setzte dann auf totale Offensive und brachte mit Hugo Almeida für Abdennour (57.) und Marcus Rosenberg für Borowski (64.) weitere Stürmer. Almeida setzte bei seiner ersten Chance einen Volleyschuss aber über das Tor (64.). Dem 4:3 ging ein Foul von Logan Bailly am ehemaligen Gladbacher Marko Marin voraus.