Langsam aber sicher geht das BVB-Trainingslager in Marbella zu Ende. Am Vormittag bat Dortmunds Coach Jürgen Klopp zum vorletzten Mal zu einer Einheit auf den Platz des „Marbella Paradise of Football and Sports“. Neben dem heutigen Testspiel gegen Energie Cottbus (16 Uhr) steht morgen noch ein Abschlusstraining auf dem Programm, dann geht es zurück in die verschneite Heimat.
Die Laune bei Dortmunds Profis ist trotz der Aussicht auf deutlich verschlechterte Trainingsbedingungen bestens. Von Lagerkoller findet sich keine Spur. Im Gegenteil: Als ein Ball beim Eckballtraining nicht im Tor landete, sondern in einer Palme neben dem Platz stecken blieb, ließen es sich Roman Weidenfeller, Patrick Owomoyela, Felipe Santana und Dede nicht nehmen, eine Rettungsaktion zu starten. Der Erfolg blieb jedoch zunächst bescheiden.
Gingen die ersten Abwürfe und Schüsse der Schwarz-Gelben noch daneben, traf ein von Dede getretener Ball ins Ziel – und blieb ebenfalls im über sechs Meter hohen Baum hängen. Fritz Lünschermann, der Teammanager der Borussia, guckte sich das Spektakel belustigt von der kleinen Tribüne am Trainingsplatz an. Als er von BVB-Pressesprecher Josef Schneck aufgefordert wurde, mitzuhelfen, konterte er trocken: „Ihr bringt mich nicht auf die Palme.“
Also mussten Dede und Co weiter selbst Hand anlegen und sorgten mit ihren Befreiungsaktionen für noch größeres Gelächter. Denn als Weidenfeller es mit einem festen Abwurf schaffte, eine der Kunststoffkugeln aus seinem Gefängnis zu befreien, flog der Ball mit voller Wucht über den Zaun – mitten in ein Feld voller Kakteen!
In der Zwischenzeit vertrieben sich die restlichen Borussen auf unterschiedliche Weise die Zeit. Einige hielten den Ball im Kreis hoch, andere trainierten Freistöße – und Neven Subotic versuchte aus 30 Metern einen Mülleimer zu treffen. Doch der 21-Jährige hatte anscheinend vergessen, Zielwasser zu trinken und traf anstatt der Tonne den Kopf von Jürgen Klopp. Doch der Innenverteidiger hatte Glück im Unglück: Die Brille des BVB-Trainers blieb heile, Subotic’ Einsatz gegen Köln dürfte daher nicht in Gefahr sein…
PS: Souvenirjäger sollten auf einen Flug nach Marbella verzichten. Ein freundlicher Helfer der Platzanlage befreite die Bälle – nachdem er sich den Spaß 15 Minuten angeguckt hatte – mit einer langen Leiter.