Der Tag im BVB-Trainingslager in Marbella begann mit einem lauten Knall: Seit der zweiten Hälfte des Testkicks der Dortmunder gegen Borussia Mönchengladbach (0:2) hatte es bis zum frühen Donnerstagmorgen unaufhörlich geschüttet. Gegen 6 Uhr gesellten sich dann noch Blitz und Donner zum Platzregen dazu und machten das ausgewachsene Unwetter komplett.
An ein normales Training war bei diesen Bedingungen nicht zu denken. Jürgen Klopp verlegte die Einheit deshalb kurzerhand in den gut ausgestatteten Kraftraum des Kempinski Hotels, während die fleißigen Helfer des „Marbella Paradise of Football and Sports“ alle Händen voll damit zu tun hatten, den Platz für das Nachmittagstraining trocken zu legen.
Mit Erfolg, denn als sich gegen 12 Uhr die Wolken verzogen und die Sonne ihren Dienst antrat, waren auch die Wasserpfützen schnell verschwunden. Tamas Hajnal und Damien Le Tallec freuten sich über die Wetterbesserung wohl am meisten. Beide durften erstmals die komplette Einheit mitmachen und hatten sichtlich Spaß an den Torschussübungen, die auf dem Stundenplan standen.
„Ich fühle mich besser. Der Druck im Knöchel ist seit Mittwoch weg“, freute sich Hajnal über den Genesungsfortschritt, bremste zugleich jedoch übertriebene Erwartungen: „Freitag werde ich wohl wieder mein Individualprogramm fortsetzen. Zweikämpfe wären zur jetzigen Zeit noch zu gefährlich. Aber es war ein schönes Geschenk, mal wieder mit den Kollegen spielen zu dürfen.“
Der Ungar war gar nicht zu bremsen und erzielte einen Treffer nach dem nächsten – und als die meisten seiner Kollegen nach Trainingsschluss längst den Weg zum wartenden Bus angetreten hatten, stand der BVB-Regisseur gemeinsam mit Marc Ziegler und Trainer-Praktikant Arie van Lent auf dem Feld, um im Kreis den Ball hochzuhalten.
Ein paar Meter weiter lag Nelson Valdez auf dem Rasen. Der Paraguayo hatte offenbar noch genug Kraft über und absolvierte eine private Sit-Up- und Liegestütz-Einheit. „Ich bin jemand, der in jeder Vorbereitung Gas gibt, und diesmal besonders“, verriet der Stürmer, bevor er sich als einer der Letzten in den Bus setzte: „Ich muss um meinen Platz in der Mannschaft kämpfen, außerdem steht die WM an. Da möchte ich zu 100 Prozent fit sein.“ Da hat jemand den Konkurrenzkampf angenommen…