Der Feuerzeugwurf von Union Berlin. Das Thema wird die Fußballlandschaft und den VfL Bochum in erster Linie noch lange verfolgen.
Auch beim "Doppelpass" am Sonntag war es eines der Themen, die auf der Agenda standen. Die Frage, die in die Runde gestellt wurde: Ist das Urteil gerecht, nachdem Union Berlin das Spiel gegen den VfL Bochum mit 0:2 gewertet bekam?
Schiedsrichter-Chef Knut Kircher machte aus seiner Sicht erstmal klar, dass Schiedsrichter Martin Petersen keine Fehler begangen habe, indem er die Begegnung nicht abgebrochen hatte. "Martin Petersen hat aus unserer Sicht alles richtig gemacht."
Union-Präsident Dirk Zingler hatte die Umwertung vom 1:1 in das 0:2 am Vortag bei Sky erneut als "Skandal" bezeichnet. Der DFB-Kontrollausschuss habe "mal wieder ein politisches Exempel statuieren" wollen und dafür sogar Schiedsrichter Petersen "geopfert", der "massiv unter Druck gesetzt" worden sei.
Kircher dazu: "Das ist eine brutale Ausnahmesituation, die du da als Schiedsrichter erlebst. Der Leitgedanke, der uns da trägt, ist: Kann das Spiel noch fortgesetzt werden, ohne dass für Leib und Leben eine Gefahr besteht? Da ist Ruhe zu bewahren, das hat Martin Petersen ausgezeichnet gemacht."
Mittlerweile läuft der Einspruch von Union Berlin. Und auch die anderen Teilnehmer der Runde (Sky-Moderator Marlon Irlbacher, Ex-Profi Nils Petersen oder Ex-Profi Mario Basler) waren sich zumindest einig, dass der Wettbewerb durch das Urteil verzerrt werde, weil indirekt auch Vereine wie Holstein Kiel, der FC St. Pauli oder der 1. FC Heidenheim bestraft würden, da durch die geschenkten Punkte für den VfL die Klubs im Abstiegskampf noch enger beisammen liegen würden.
Darüber hinaus polterte Basler in seiner bekannten Manier gegen VfL-Keeper Patrick Drewes. Nachdem die Bilder eingespielt wurden, wie den VfL-Keeper das Feuerzeug am Kopf traf, legte er los: "Umso mehr ich die Bilder sehe, desto mehr bekomme ich Schüttelfrost. Es ist eine absolute Frechheit, was der Torhüter macht."
Für die Aussage bekam er verhaltenen Applaus und dann legte er nach: "Man darf den Feuerzeugwurf natürlich nicht verharmlosen. Aber das, was Drewes gemacht hat, das ist der größte Skandal. Ich hoffe, dass das Urteil zurückgenommen wird. Das wird weitreichende Folgen haben. Ich würde es nicht verstehen, wenn es bestehen bleibt.“
Es ging extrem hoch her bei dem Thema, die Diskussion zeigte, wie breit die Meinungs-Palette bei diesem brisanten Thema ist.
Sollten sich tatsächlich weitere Bundesligisten mit einem Einspruch gegen das DFB-Urteil beschäftigen, bekäme der Fall eine noch größere Dimension.