Mit dem großen Selbstbewusstsein des ungeschlagenen Tabellenführers will die "Werkself" heute bei Hannover 96 (15.30 Uhr/live bei Sky und Liga total) einen weiteren Sieg einfahren und den Druck auf die erst am Sonntag spielenden Verfolger Werder Bremen und Schalke 04 erhöhen. Im Tabellenkeller steht dagegen Trainer Markus Babbel beim VfB Stuttgart trotz Jobgarantie bis zur Winterpause im Kellerduell gegen den VfL Bochum unter Zugzwang.
"Natürlich ist unser Ziel, auch zum Jahresende oben zu stehen. Das können wir auch schaffen", sagte Leverkusens Torjäger Stefan Kießling: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir nicht einbrechen werden." Vor allem der 25-Jährige agiert in Top-Form. Der Nationalstürmer hat vier der letzten fünf Leverkusener Tore erzielt, insgesamt schon zwölf in dieser Saison und damit doppelt so viele wie seine ersten Verfolger.
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Beeindruckend ist auch die Bilanz von Bayer-Trainer Jupp Heynckes, der möglicherweise auf den angeschlagenen Innenverteidiger Manuel Friedrich verzichten muss. Keine seiner letzten 20 Partien in der ersten Liga hat Heynckes, der von 1967 bis 1970 als Profi für Hannover 25 Tore erzielt hat, verloren.
Hannover bangt um den Einsatz von Torhüter Florian Fromlowitz, der an einer Magen-Darm-Infektion leidet. Für Fromlowitz stünde Morten Jensen als Ersatz bereit. Die Niedersachsen haben nach dem Selbstmord von Nationalkeeper Robert Enke beide Spiele zu Null verloren.
Beim Tabellenzweiten Bremen dürfte Schlussmann Tim Wiese nach seiner Grippe-Erkrankung im Spiel beim 1. FC Köln am Sonntag (15.30 Uhr) wieder zwischen die Pfosten zurückkehren. Auch Mesut Özil, Marko Marin und Naldo, die beim 4:1 in der Europa League gegen CD Nacional Funchal geschont wurden, sind wieder mit dabei. "Wir wollen weiter oben mitmischen", gibt Coach Thomas Schaaf die Richtung vor. Seit 13 Liga- und 21 Pflichtspielen sind die Hanseaten ungeschlagen. Allerdings fällt Stürmer Claudio Pizarro, der in acht Partien gegen Köln sechsmal traf, mit einem Haarriss im Fuß verletzt aus. Bei Köln steht Nationalstürmer Lukas Podolski nach zuletzt schwachen Vorstellungen in der Offensive unter Druck.
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Schalke will sich nach der 0:1-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Schlusslicht Hertha BSC Berlin keine Blöße geben und Trainer Felix Magath ein gelungenes Jubiläum bereiten. Magath sitzt zum 400. Mal in einem Punktspiel auf der Bank. Die Hertha reist zwar mit dem 1:0 in der Europa League beim FK Ventspils an, doch in der Liga warten die Hauptstädter seit dem ersten Spieltag auf ein Erfolgserlebnis. Zudem hat Trainer Friedhelm Funkel in Gelsenkirchen noch nie gewonnen.
Im Duell zwischen dem Hamburger SV und 1899 Hoffenheim geht es für beide Teams darum, den Anschluss zur Spitze nicht zu verlieren. Der personell arg gebeutelte HSV hofft auf Rückenwind durch das 2:0 in der Europa League gegen Rapid Wien und seinen wiedergenesenen Stürmer Mladen Petric. Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick hat seine Spieler nach zwei Heimpleiten in die Pflicht genommen und "wieder mehr Einsatz" gefordert. Ebenfalls oben dran bleiben wollen der VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund. Die "Wölfe" empfangen den SC Freiburg, während der BVB vor heimischer Kulisse gegen den 1. FC Nürnberg antreten muss.
Die Wende einleiten wollen Stuttgart und Babbel gegen Bochum. Babbel, der in den letzten drei Begegnungen bis Weihnachten "auf Bewährung" auf der Trainerbank sitzt, hat durchgegriffen. Thomas Hitzlsperger wurde von Innenverteidiger Matthieu Delpierre als Kapitän abgelöst und sitzt nur auf der Bank. Die zusätzlichen freien Tage für Ex-Nationalkeeper Jens Lehmann wurden gestrichen.
"Ich hoffe, dass die Maßnahmen ein Hallo-Wach-Erlebnis sind. Ich habe unter der Woche so viel gesprochen: Jeder weiß, was die Stunde geschlagen hat", sagte Babbel auf der Pressekonferenz am Freitag und auch Manager Horst Heldt machte noch einmal die Bedeutung der Begegnung klar: "Jedem Spieler sollte klar sein, dass es um die Existenz des Vereins geht." Delpierre schwor seine Teamkollegen ein: "Wir sind in einer sehr schwierigen Situation, aus der wir nur gemeinsam herauskommen können. Wir müssen mit aller Macht gewinnen." Der VfB steht nach nur zwei Siegen als Vorletzter so schlecht wie in der Saison 1974/75 - damals stiegen die Schwaben ab.
Zum Derby kommt es zwischen Eintracht Frankfurt und Aufsteiger FSV Mainz 05, der seinen Höhenflug auch beim Rivalen fortsetzen will. Die bisherigen vier Erstligaduelle endeten allerdings allesamt unentschieden, die zwei in Frankfurt 0:0.