Am Freitagabend nach dem torlosen Remis gegen den 1.FC Köln wusste Philipp Heerwagen genau, dass das, was der VfL seinen Fans aufgetischt hatte, wirklich kein Genuss war. Heerwagen: „Wir haben nur fußballerische Rohkost geboten.“
Und dann ließ der Goalie seinen Unmut darüber freien Lauf: „Es ist wahnsinnig schade, dass wir diese Chance, uns etwas aus dem Keller zu hieven, nicht genutzt haben. Ein Punkt ist fast zu wenig für uns. Zum Glück haben wir vorher in Hamburg gewonnen.“ Aber etwas Mut machte sich der Torwart auch: „Die Erfahrung aus den Abstiegskämpfen lehrt, dass solch ein Zähler am Ende noch wertvoll sein kann.“
Heerwagen konnte sich auch nicht erklären, warum seine Vorderleute, insbesondere in der ersten Halbzeit, nicht ins Spiel gekommen sind: „An der Einstellung hat es nicht gelegen. Aber wir wollten auch keine Fehler machen, um bloß nicht in Rückstand zu geraten.“
Trotz des Dämpfers gegen die Kölner sieht er sein Team in den nächsten Wochen nicht als Punktelieferant: „Der VfB Stuttgart ist in seinem momentanen Zustand vielleicht ein Gegner, den wir so wohl nicht mehr vor das Gewehr bekommen.“ Fehlenden Respekt vor dem Schwaben kann man dem VfL-Schlussmann dabei nicht vorwerfen. Heerwagen: „Auch wenn es derzeit beim VfB noch nicht so klappt, bin ich davon überzeugt, dass sie am Saisonende längst nicht mehr da unten stehen. Sie haben fantastische Einzelspieler, die alle eine Begegnung alleine entscheiden können.“
Aber daraus ergibt sich für Heerwagens Teamkollegen auch eine Chance: „Wir sollten das Spiel in Stuttgart als eine große Herausforderung sehen, weil wir uns dort mit Top-Spielern messen können. Und vielleicht erwischen wir sie ja auf dem falschen Fuß.“
Nach der Rohkost am Freitagabend wäre dann mal wieder etwas für Feinschmecker angesagt. Heerwagen betont: „Warum sollen wir nicht ähnlich überraschen wie in Hamburg? Schließlich haben wir jetzt zwei Mal kein Tor kassiert. Das ist doch mal ein kleiner Anfang.“