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Schalke-Fans: Neuer Weg
Stadionverbote vom Verein ausgesetzt

Schalke: Neuer Weg im Umgang mit den Fans

Das Verhältnis zwischen dem Verein FC Schalke 04 und den Organisationen seiner königsblauen Fans war in der Vergangenheit oft alles andere als rosig.

In der vielfältigen Fanszene war insbesondere das – für die Betroffenen oft schwer durchschaubare – Gebaren des Klubs in Bezug auf Stadionverbote immer wieder ein großes Thema. Die Fans fühlten sich nicht nur oft zu Unrecht Repressalien ausgesetzt, sondern auch einfach schlecht informiert. Das soll jetzt alles anders werden. Volker Fürderer, Sicherheitsbeauftragter des FC Schalke, sah Handlungsbedarf: „Das Verhältnis untereinander war verkrustet und gestört, deshalb haben wir uns im Sommer zusammengesetzt.“

Herausgekommen ist dabei ein Kompromiss: Der Verein zeigte sich bereit, Stadionverbote aufzuheben, im Gegenzug erklärten sich Gruppen wie die Ultras bereit, sich unter das Dach des Schalker Fanklub-Verbandes (SFCV) zu begeben. „Das Leben ist ein Geben und Nehmen. Wichtig ist, dass es jetzt eine gemeinsame Ebene gibt, einen Kanal, auf dem man zusammen kommuniziert“, findet Fürderer. Zwei Dinge stellt er aber noch klar: „Wir reden nur von den Stadionverboten, die wir als Verein als Hausrechtsinhaber ausgesprochen haben. Also 52 von insgesamt rund 160 Stadionverboten, die wir jetzt aussetzen, nicht aufheben, das ist noch mal ein Unterschied.“

Trotzdem weht jetzt in der Schalker Fanszene ein anderer Wind. Fürderer: „Das Entscheidende ist, dass die Fans ins Stadion dürfen und die Gelegenheit haben, den Vertrauensvorschuss, den wir ihnen geben, einzulösen. Ich bin zuversichtlich und optimistisch, dass dieser neue Weg der einzig richtige ist, wenn wir etwas verbessern wollen.“


Dem kann sich auch Patrick Arnold, Leiter des Fanprojekts nur anschließen. „Die Vergabepraxis der Stadionverbote ist viel transparenter. Diejenigen, die es betrifft, wissen jetzt besser, warum sie überhaupt mit einem Stadionverbot belegt werden und wie lange sie Stadionverbot haben. Wichtig ist für uns vom Fanprojekt auch, dass wir und der Dachverband mitreden können und der Verein, aber auch die Polizei uns mit einbezieht. Dafür können wir uns eigentlich nur bedanken“, zieht der diplomierte Sozialpädagoge ein positives Fazit der aktuellen Entwicklung.

Die Annäherung macht die Arbeit für ihn und seine Einrichtung auch wesentlich einfacher. „Dass unsere Meinung nun auch wirklich gehört wird, ist eine Riesensache für uns, denn nur so können wir gerade die Jugendlichen an uns binden“, erklärt Arnold. „Denn sie müssen merken, dass ihnen auch geholfen wird, wenn sie sich ans Fanprojekt wenden.“

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