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Ortstermin: 20. April Gemeindehaus Thomaskirche, Gelsenkirchen
Schalker sein verlässt einen nie

Ortstermin: 20. April Gemeindehaus Thomaskirche, Gelsenkirchen
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Zum Auftakt der dreiteiligen Veranstaltungsreihe „Unser Schalke: der Fan – das Spiel – die Religion“, die Arena-Pfarrer Norbert Filthaus in Zusammenarbeit mit der Gelsenkirchener Elisabeth Käsemann-Familienbildungsstätte ins Leben gerufen hat, stand der S04-Fan im Mittelpunkt des Abends.

Im Oktober 2008 löste Norbert Filthaus den in den Ruhestand wechselnden Hans-Joachim Dohm als zuständigen evangelischen Pfarrer für die Arena-Kapelle ab. Seitdem beschäftigt sich der 59-Jährige, der selbst seit Jahrzehnten Fan der Königsblauen ist und heute eine Dauerkarte für die Südkurve in der Veltins-Arena hat, mit der Frage, was Schalke ausmacht.

„Ich suche auch nach den Anderen, die mit im Spiel sind und Schalke ausmachen. Das sind im wesentlichen natürlich die Fans“, führte Filthaus zum Start der Veranstaltungsreihe „Unser Schalke“ an. Deshalb stand der erste Abend auch unter der Leitfrage „Was ist für uns richtiges Fansein?“ „Ein Fanzertifikat vergeben wir natürlich nicht“, scherzte Filthaus gleich zu Beginn mit den 30 Anwesenden.

Als Gäste konnte der Geistliche in seiner Heimatgemeinde Buer-Erle, mitten im Gelsenkirchener Berger-Feld und unweit der Veltins-Arena gelegen, zwei Vertreter der großen Schalker Fan-Organisationen begrüßen. Susanne Franke, 1. Vorsitzende der Schalker Fan-Initiative, und Olivier Kruschinski, Vorstandsmitglied im Supporters Club und Mitarbeiter des Fanclubverbandes ,standen Rede und Antwort.

Franke hob in ihrem Vortrag besonders die stark organisierte Schalker Fanszene hervor, vor allem die großen Vereinigungen Supporters Club, Ultras und Fan-Initiative. Sehr am Herzen liegt ihr die in den letzten Jahren entstandene Schalker-Meile, die sich von der Gelsenkirchener Innenstadt über die Kurt-Schumacher-Straße hin zur Arena zieht.

„Zu Beginn liegt unser Fanladen, dann kommt gleich nach der Berliner Brücke die Vereinskneipe der Supporters, an der Uechtingstraße der Fanclubverband und an der Glückauf-Kampfbahn das Fanprojekt, in dem sich die Ultras an Spieltagen treffen. Diese Meile müssen wir zusammen pflegen und ausbauen“, forderte Franke.

Kruschinski fand es in diesem Zusammenhang bemerkenswert, dass „ausgerechnet die Fans dafür sorgen, dem Stadtteil Schalke wieder Leben einzuhauchen“, während der Verein die traditionelle Glückauf-Kampfbahn seit Jahren vernachlässigt.

Trotz dieser Kritik hatte der Supporter auch positive Worte für den Verein übrig. „Wir Schalker besitzen ein wertvolles Gut, das in Deutschland immer seltener wird, nämlich den Status ein Verein zu sein. Es gibt nur noch fünf eingetragene Vereine in der Bundesliga. Als Mitglieder werden wir zur Jahreshauptversammlung eingeladen und können dort Dinge selbst in die Hand nehmen. Unser Verein hat noch Substanz“, erläuterte Kruschinski und fügte an: „Unser Supporters Club hat seit seiner Gründung vor zehn Jahren stets darauf hingewiesen, dass wir ein Outsourcing der Fußballabteilung aus dem Verein nicht wollen.“

Franke lobte das Zusammenspiel zwischen Vereins- und Fanvertretern: „Beide Seiten stehen stets im Austausch miteinander, der Verein legt Wert auf die Meinung der Fans. Doch es ist klar, dass das Management eine Bewegung wie die Ultras ganz anders wahrnimmt als den Supporters Club, die Fan-Initiative oder die strukturelle Zusammenarbeit mit dem Dachverband.“

Die Identifikation mit dem Verein spielt indes bei vielen Fans der Königsblauen eine große Rolle. „Grundsätzlich würde ich mich aber nicht als Fan identifizieren, sondern als Schalker. Gerade wir hier in Gelsenkirchen verstehen es, das Schalker sein auch zu leben. Dies ist etwas, das es bei fast keinem anderen Club gibt. Dieses Schalker sein verlässt einen einfach nie. Wir stehen in guten wie in schlechten Zeiten zu diesem Verein“, berichtete Kruschinski.

Fehlen durfte an diesem Abend auch nicht die aktuelle Diskussion um das Durcheinander bei der Manager- und Trainersuche. „Oft wirken Vorstand und Aufsichtsrat ein wenig von oben herab. Das stört uns“ war eine der Aussagen im Publikum, während andere Gäste froh waren, dass Olaf Thon zukünftig keine hohen Posten im Verein übernehmen wird. „Wenn jeder auf Schalke seinen Job machen würde, würde es viel besser laufen. Manchmal wünsche ich mir, einen absoluten Nicht-Schalker im Vorstand zu haben, der sich sachlich statt emotional geleitet mit dem Verein auseinandersetzt“, warf Kruschinski ein.

Für Pfarrer Filthaus war nach diesem Abend klar, dass er es mit zwei Gästen zu tun hatte, die sehr am Mythos Schalke hängen und „aktiv dafür sorgen, dass das Schalker Lebensgefühl an möglichst viele Menschen weiter gegeben wird“.

Die nächten Termine: Mo., 27. April (18 Uhr): Im Thomaszentrum (Surkampstr. 31) sind Bodo Menze, Koordinator für die internationalen Kontakte des FC Schalke 04, sowie Liedermacher Rolf Gildenast zu Gast. An diesem Abend soll das Fußball-Spiel an sich im Mittelpunkt stehen. Mo., 4. Mai (18 Uhr): In der Arena-Kapelle will Wolfgang de Vries vom Verein „Mit Gott auf Schalke“ den Zusammenhang zwischen Religion und Schalke 04 näher beleuchten.

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