Die Berliner verloren am Freitagabend zum Auftakt des 16. Spieltags trotz Führung mit 1:2 (1:0) gegen Aufsteiger Preußen Münster. Nach acht Heimspielen stehen im Olympiastadion nur zwei Siege und fünf Niederlagen zu Buche.
Derry Scherhant (28., Foulelfmeter) traf für die spielerisch kaum überzeugenden Hauptstädter. Daniel Kyerewaa (57.) und Torge Paetow (87.) drehten die Partie nach dem Seitenwechsel zugunsten der Gäste.
Danach trat die Mannschaft vor die Ostkurve, wo ein Vertreter der Hertha-Ultras zum Megafon griff und klare Worte an die Spieler richtete: "Es ist dieselbe Nummer und keiner versteht warum. Ihr habt den besseren Kader als Preußen Münster. Die waren vor zwei Jahren noch in der vierten Liga."
Während die Münsteraner in Liga zwei um den Klassenerhalt kämpfen, wollte die Hertha eigentlich um den Aufstieg mitspielen. Ein 2:2 zu Hause gegen Aufsteiger Ulm war dabei ebensowenig eingeplant wie die überraschende Pleite gegen den Mit-Aufsteiger aus Westfalen.
"Wir versuchen hier immer alle die Gemeinschaft zu pflegen, aber ihr seid ein Teil davon. Ihr könnte hier nicht jedes Heimspiel rausgehen und nicht funktionieren. Wie sollen wir das noch akzeptieren", legte der Hertha-Fan nach.
Am kommenden Sonntag, 13:30 Uhr, muss Hertha BSC dann bei Hannover 96 ran. "Mal gucken, wer noch mitkommt. Wir hatten die Vorstellung, da einen Rekord zu brechen, was die Auswärtsfans angeht. Mal gucken, ob das noch funktioniert. Zum ersten Mal sind wir nicht für die schlechte Stimmung verantwortlich, sondern ihr. Ihr habt es jetzt alleine in der Hand."
Tosender Applaus und der Berliner fuhr fort: "Ihr geht jetzt nach Hause und überlegt, wie ihr es besser machen könnte. Wir haben die Schnauze voll. Tschüss!"
Als Tabellenelfter liegt Hertha derzeit sieben Punkte hinter Platz drei. Ein Sieg beim Fünften aus Hannover ist Pflicht, um oben dranzubleiben. Denn so langsam entzerrt sich das enge Feld der Aufstiegsaspiranten. (mit sid)