560 Fans haben das Auswärtsspiel des FC Schalke 04 beim 1. FC Magdeburg verpasst, weil sie am Bahnhof von der Bundespolizei eingekesselt wurden. Ihre Personalien wurden festgestellt, ein vorübergehendes Betretungsverbot ausgesprochen.
Die Polizei rechtfertigte das mit der Gefahrenabwehr. Es habe der Verdacht einer geplanten Drittortauseinandersetzung bestanden. So sind Fans am Bahnhof Helmstedt aus dem Zug ausgestiegen, um sich zu vermummen, aber anschließend wieder eingestiegen. Es sei auch entsprechendes Material sichergestellt worden.
Die Fans sprechen von völlig überzogenen Maßnahmen, Willkür und Sippenhaft. Zumal von dem Vorgehen der Polizei nicht nur die Ultras betroffen waren, sondern auch andere S04-Anhänger, die in dem Regelzug waren.
Die Fanhilfe bereitet eine Klage vor. Nun hat sich auch der Verein zu Wort gemeldet. Man habe großes Verständnis für die Enttäuschung der Fans, die nach der langen Anreise das Spiel deshalb verpasst hätten. "Dass deswegen über 500 Schalker die Begegnung verpasst haben, ist für den Verein kaum nachvollziehbar", schreibt der Klub in einer über die Vereinsmedien verbreiteten Information. "Besonders die Aussagen von Anwesenden über unzureichende Verpflegung und mangelnde sanitäre Versorgung klingen besorgniserregend."
Noch einmal: Die Sicherheit aller Beteiligten hat höchste Priorität!
FC Schalke 04
Man habe die Polizei um eine Stellungnahme gebeten und stehe auch mit betroffenen Personen und Fanvertretern im Austausch, um noch mehr Transparenz zu erhalten, ob die Verhältnismäßigkeit gewahrt worden sei.
Denn eins machte der S04 auch sehr deutlich: "Schalke 04 bekennt sich uneingeschränkt dazu, dass Sicherheit bei Fußballspielen oberste Priorität hat – für Fans, Spieler und alle Beteiligten."
Schalke sei bewusst, dass die Polizei oft unter schwierigen Bedingungen handelt und sicherstellen muss, dass solche Großereignisse friedlich verlaufen. Das sei "eine komplexe Herausforderung unter den sicherheitspolitischen Bedingungen, die aktuell global vorherrschen". "Noch einmal: Die Sicherheit aller Beteiligten hat höchste Priorität!"
Voraussetzung für gute Lösungen sei eine konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten und der Dialog, damit künftige Einsätze sowohl den Sicherheitsbedürfnissen als auch den Interessen der Fans entsprechen.