Am vergangenen Sonntag beim 2:2 sorgte die Bundespolizei Magdeburg für einen umstrittenen Einsatz. Beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln (1:3) nahmen die Ultras Gelsenkirchen darauf Bezug.
Sie hielten zwei Transparente mit dem Inhalt: "Nichts passiert - 560 Identitäten festgestellt" und einem weiteren unflätigen Spruch gegen die Magdeburger Polizei in die Höhe. Eine klare Ansage, dass sie mit einem aus iher Sicht völlig überzogenen Einsatz nicht einverstanden sind.
Was war passiert? Am Bahnhof in Helmstedt wurde Stunden vor dem Spiel in Magdeburg ein Zug mit 350 bis 400 Schalke-Ultras angehalten und nach 50 Minuten zum Bahnhof Magdeburg-Herrenkrug umgeleitet. Dort wurden die in dem Zug sitzenden Schalke-Fans, ob Ultras oder nicht, polizeidienstlich behandelt und verpassten das Spiel.
Es wurden die Daten aufgenommen, Fotos erstellt. Die Polizei rechtfertigte das mit dem womöglichen Verhindern einer Drittortauseinandersetzung. Teile der Insassen des Zugs seien in Helmstadt ausgestiegen, habe sich maskiert, sei dann aber anschließend wieder in den Zug eingestiegen. Weil die Polizei das rechtzeitig mitbekommen hat?
Anschließend sprachen die Ordnungshüter von der Sicherstellung von 180 Sturmhauben, 80 Mund- Zahnschutzen und gefundenen Handschuhen und Messern.
Das bezweifeln die Schalke-Ultras. In ihrer Zeitschrift "Blauer Brief" zum Spiel gegen den 1. FC Köln beschreiben sie die Zahl als viel zu hoch. "Im veröffentlichten Polizeibericht las man im Nachgang von einer hohen Anzahl gefundener Zahnschutze und Sturmhauben. Diese Zahlen scheinen jedoch fernab jeglicher Realität, da der Großteil der gefundenen Utensilien normale Schlauchschals waren", schreibt die UGE. "Straftaten wurden im Zuge des Berichts bis heute keine benannt." Die Organisation hält den Einsatz gegen ihre Mitglieder und die übrigen Schale-Anhänger deshalb für "in keinster Weise" gerechtfertigt und prüft juristische Schritte.
Die Königsblaue Fanhilfe hat ebenfalls rechtliche Schritte angekündigt und vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln Betroffenen die Zusammenarbeit angeboten.