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„Jürgen aus Rotthausen“ wohnt Tür an Tür mit Rutten und Co.
Ferien im Schalker Trainingslager

Schalke: „Jürgen aus Rotthausen“ wohnt Tür an Tür mit Rutten und Co.
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Wenn die Schalker Mannschaft in ihrem Teamhotel im Trainingslager eintrifft, dann ist „Jürgen aus Rotthausen“ schon da. Das war in den vergangenen drei Jahren in Bad Radkersburg so, und auch im Winter in Belek. Der 61-jährige Vorruheständler, mit Namen Jürgen Hanspaul, hat seit 2000 kein Camp der Königsblauen mehr verpasst.

Den Luxus, sich ins Mannschaftshotel einzuquartieren, gönnt er sich nicht immer, hier in Stegersbach aber wohnt er mit seiner Frau Marlene standesgemäß im „Balance Resort“ - Tür an Tür mit Fred Rutten, Jefferson Farfan und Co. „Einige Spieler wie Levan Kobiashvili oder Manuel Neuer kennen mich schon, da ich ja nun schon seit einiger Zeit immer dabei bin“, nickt der gebürtige Gelsenkirchener. „Aber für die meisten, vor allem die neuen Spieler, bin ich natürlich ein Fan wie viele andere.“

S04-Anhänger ist er seit Kindesbeinen, doch bei der letzten deutschen Meisterschaft 1958 war er noch ein wenig jung. Klar, dass Hanspaul sich nichts sehnlicher wünscht als die Schale auf Schalke. Vereinsmitglied wurde er 1968, bis heute trat er einige Mal aus dem Verein aus- und wieder ein. „Einmal, als Rudi Assauer als Manager zu uns zurückkam. Da konnte ich anfangs nichts mit anfangen“, hat Hanspaul trotz der Liebe zu S04 eine kritische Haltung gegenüber seinem Herzensclub durchaus bewahrt. „Schalke hat sich gewandelt. Früher war es selbst in Gelsenkirchen doch verpönt ins Stadion zu gehen. Heute ist das eine Schickimicki-Veranstaltung, bei der alle dabei sein wollen“, kann er mit der Stimmung in Block O, wo er in der Arena sitzt, selten etwas anfangen.

„In den 80er Jahren sind wir mit einem halbvollen Bus nach Meppen gefahren, da waren dann die dabei, die für Schalke wirklich durch dick und dünn gehen. Doch spätestens nach dem UEFA-Cup-Sieg 1997 hat sich der Anspruch an den Verein und vor allem das Publikum verändert. Als es 2005 zum dritten Mal innerhalb von acht Jahren nach Mailand ging, haben viele schon gesagt: Ach ne, nicht schon wieder!“

Ihn und die etwa 200 anderen Schalke Fans in Stegersbach beschäftigt natürlich auch die Entwicklung im Fall Rafinha. Von einem Foto in der „Bild“, auf dem der 22-Jährige mit erhobenem Stinkefinger Gelsenkirchen in Richtung Paris/Singapur verlässt, lässt er sich nicht beeindrucken. „Auch wenn so ein Schnappschuss unsere Nachbarn in Dortmund sicher freuen wird, dass er Schalke den Finger zeigt, aber die Frage ist, wie so etwas zustande gekommen ist. Hat ihn derjenige, der das Foto geknipst hat, vielleicht vorher blöd angemacht?“, mag der früher als Werkzeugbauer bei Opel beschäftigte Pensionär Rafinha nicht komplett verurteilen.

Dass der abtrünnige Jung-Star so oder so künftig auf Schalke einen schweren Stande haben wird, ist auch ihm klar.

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