Als Alexander Langlitz in der 72.Spielminute einen Eckstoß für Preußen Münster herausholte, verwandelte sich das Stadion an Hammer Straße endgültig in ein Tollhaus. Die Fans peitschten die Hausherren fortan lautstark nach vorne und übertrugen die Euphorie erfolgreich auf den Platz. Denn nur zwei Minuten und einen weiteren Eckstoß später erzielte Marcel Hoffmeier die überraschende 1:0-Führung für den Außenseiter aus Münster.
Auch wenn der Regionalligist letzten Endes mit einer 1:3-Niederlage vom Platz gehen musste, gerieten die Münsteraner Spieler ins Schwärmen – und selbst ein Gegner genoss die besondere Atmosphäre im Preußenstadion. „Super Stimmung, geile Fans, geiles Stadion“, konstatierte Wolfsburgs Maximilian Philipp, der vor der erstklassigen Kulisse 103 Minuten mitwirken durfte.
Für den offensiven Außenspieler war die besondere Verbindung zwischen Fans und Spielern ein Paradebeispiel dafür, dass im DFB-Pokal auch für unterklassige Vereine nichts unmöglich ist. Philipp: „Das sind die Spiele, die den Pokal ausmachen.“
Van Bommel freut sich, dass mit den Fans auch „die Emotionen wieder da sind“
Münsters Neu-Stürmer Jan Dahlke, jüngst von Wormatia Worms in die Domstadt gewechselt, sprach nach dem K.o. ebenfalls von einer „super Stimmung“ und für Torschütze Hoffmeier war es schlichtweg „geil, wieder vor Fans zu spielen“. Wolfsburgs Neu-Trainer Mark van Bommel, der in Münster noch ohne eigenen Anhang auskommen musste, schrieb den Zuschauern indes eine ganz besondere Bedeutung zu. „Wir sind froh, dass wir wieder vor Publikum spielen dürfen, dass die Emotionen wieder da sind“, betonte der 44-jährige Ex-Profi.
Sein Gegenüber, SCP-Coach Sascha Hildmann, erklärte die fast 7.000 Anhänger nach dem denkwürdigen Pokalabend gar zum zwölften Mann. „Wir wurden von den Fans getragen“, bekräftigte der Übungsleiter aus Münster, der sich für den Ligaauftakt gegen Alemannia Aachen eine ähnlich schlagkräftige Unterstützung erhofft.