Die Frankfurter sind zum zweiten Mal in Serie im Finale in Berlin. Anders als im letzten Jahr versammelten sich die Eintracht-Fans an der Gedächtniskirche, um sich dort auf die Partie gegen den Rekordmeister einzustellen. Im letzten Jahr war das noch der Treffpunkt der Dortmund-Anhänger. Und es war bereits um die Mittagszeit rappelvoll. Aus den Boxen dröhnten Schlager und Eintracht-Lieder, die Stimmung wurde von Minute zu Minute besser, besonders wenn es Sprechchöre gegen die Bayern gab.
Etwas anders sah es im Lager der Bayern aus. Treffpunkt war am Alexanderplatz. Der ist größer als der Platz an der Gedächtniskirche, er war auch gut gefüllt, aber die Stimmung wie bei den Frankfurtern kam zu keinem Zeitpunkt auf. Vielleicht sind die Bayern zu satt, zu erfolgsverwöhnt. Es beschlich einen das Gefühl, dass die Berlin-Ausflüge eine gewisse Normalität bekommen hätten.
Das wäre beim Anhang des FC Schalke 04 sicher anders. Die hätten – egal welchen Platz – in eine blau-weiße Partymeile verwandelt. Doch da hat Eintracht Frankfurt nicht mitgespielt. Im Halbfinale gab es für die Königsblauen eine schmerzhafte 0:1-Heimpleite gegen die Mannschaft von Trainer Nico Kovac.
Doch das hat den einen oder anderen Fan nicht daran gehindert, nach Berlin zu reisen. Denn die Fahrt wurde vor dem Halbfinale geplant – alles in der Hoffnung, dass Schalke Frankfurt schon besiegen würde. Es kam anders, nun sehen die Schalker ein aus ihrer Sicht neutrales Spiel. Wie Christian Knippschild. Der fuhr bereits am Freitag mit dem Zug an, verfolgt das Spiel – wie ursprünglich geplant – mit einem Kollegen Markus Lehmann, der Bayern-Fan ist.
Beide waren vor den Halbfinals optimistisch. Bayern musste nach Leverkusen – setzte sich auch durch. Schalke verlor gegen Frankfurt. Die gute Laune lässt er sich dennoch nicht nehmen. Knippschild sagt: „Warum auch? Jetzt verbringe ich ein schönes Wochenende in Berlin. Auch wenn es natürlich noch etwas schöner wäre, wenn Schalke spielen würde. Aber so ist es jetzt eben.“