Der selbständige Unternehmensberater geht damit in seine dritte Amtszeit als Vorsitzender der inzwischen knapp 18.000 Mitglieder starken Abteilung – das hat bislang noch keiner seiner Vorgänger geschafft.
Im Interview mit RevierSport erzählt der Anhänger der Schwarzgelben, warum er sich überhaupt zur Wiederwahl gestellt hat, warum er den heutigen Samstag auf der Couch verbringt und warum er lieber an einem Montag gewählt worden wäre.
Herr Schild, am Dienstag sind Sie zum dritten Mal als Vorsitzender der BVB Fan- und Förderabteilung gewählt worden. So lange hat noch keiner ihrer Vorgänger ausgehalten. Was treibt Sie an? Wir haben in den vergangenen vier Jahren einige Projekte angestoßen, die noch nicht fertig oder dauerhaft etabliert sind. Deswegen möchte ich weitere zwei Jahre daran mitarbeiten. Zum Beispiel möchte ich die Entstehung des Fanhaus an der Strobelalle begleiten. Das wird ein Meilenstein für die Fanarbeit des BVB.
Wir rufen nicht zum Boykott auf – das muss jeder selbst wissen
Torsten Schild
Wie ist denn der Stand der Dinge? Es gab Probleme zwischen dem Grundstückbesitzer, der Stadt Dortmund, und dem Verein, die aber nun weitestgehend ausgeräumt sind. Der Kauf ist – nach meinem Kenntnisstand – in der Vorbereitungsphase. Wenn alles gut geht, rollen noch in diesem Jahr die Bagger. Es wäre dem ganzen Verein zu wünschen. Dort werden nicht nur wir oder die BVB-Fanbetreuung unter gebracht, sondern es soll auch Platz für Fanclubs geben, die zum Beispiel vor Heimspielen dort Versammlungen abhalten wollen oder für Workshops.
Welche fanpolitischen Themen bewegen Sie? Wir werden weiter gegen die Aufhebung der 50-plus-1-Regel kämpfen und uns kritisch mit dem Thema Montagsspiele auseinandersetzen. Unsere Veranstaltung mussten wir zum Beispiel auch von Montagabend auf den Dienstagabend verlegen, nachdem feststand, dass der BVB am Montag sein Heimspiel gegen den FC Augsburg hat. Ich wäre lieber an einem Montagabend gewählt worden.
Der BVB spielt am Samstag in Leipzig. Wie verbringen Sie den Tag? Vielleicht auf der Couch (lacht). Aber ganz sicher nicht im Stadion. Wir haben am Dienstag mit nur einer einzigen Gegenstimme auch beschlossen, keine Fanfahrt zum Auswärtsspiel in der Europe League in Salzburg anzubieten. Wir rufen nicht zum Boykott auf – das muss jeder selbst wissen. Aber wir als Fan- und Förderabteilung haben eine ganz klare ablehnende Haltung zu diesem Konstrukt RB und dann ist es aus unserer Sicht nur konsequent, auch dort nicht hinzureisen und durch das Angebot von Auswärtsfahrten damit auch noch Geld zu verdienen.