In der Box ist jedoch auch ein Mützchen enthalten, das nicht allen Leipziger Eltern gefällt. „Schnuller-Verteidiger“ steht auf der rot-weiß gestreiften Mütze, auf der zudem das Logo von RB Leipzig prangt. Kevin Hochler, frischgebackener Vater und beruflich als Marketingleiter der BSG Chemie Leipzig tätig, gefällt dieses Präsent ganz und gar nicht.
„In unserer schönen Stadt gibt es unzählige Fußballvereine, die teilweise älter sind, als ein jeder von uns“, schreibt Hochler bei Facebook an die Stadtverwaltung Leipzig. „Ein jeder von diesen Vereinen hätte jede Aufmerksamkeit verdient. Stattdessen machen Sie Werbung für einen Verein, der es von Anfang an nicht sonderlich schwer hatte und dem die Fans, die sich zugegeben nach erfolgreichem Fußball in der Stadt sehnten, nur so zuliefen.“ Dies sei „ein Faustschlag ins Gesicht all der ehrenamtlichen Helfer, die jeden Tag dazu beitragen, dass ihr Verein überhaupt überleben kann.“
Der Chemie-Fan empfindet darüber hinaus ein Geschenk von Red Bull für neugeborene Kinder als unpassend: „RB Leipzig ist und bleibt Werbung für einen Energydrink aus Zucker, Koffein, Taurin und anderer sehr ‚gesunder‘ Sachen, die weder für einen Säugling, noch für eine stillende Mutter besonders geeignet erscheinen.“
Hochler kündigt an, das Mützchen an die Stadt zurückzuschicken, denn: „Unsere Kinder dürfen später ganz frei wählen, wohin sie ihre Sympathien verteilen. Ob sie später stolz mit einem Chemieschal heim kommen oder ob er blau-gelb oder gar mit einem Bullen verziert ist, dürfen sie selbst entscheiden.“