Stattdessen wollten sie den Protest gegen den Emporkömmling ins Stadion tragen.
Dies taten sie vor allem in Form von Spruchbändern, die sie offenbar am strengen Leipziger Ordnungsdienst vorbei ins Stadion schmuggelten. Besonders ein Transparent mit der Aufschrift „Ey Ralf, wir warten sehnlichst auf deinen nächsten Burnout“, das auf die Erkrankung von Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick während seiner Zeit beim FC Schalke 04 anspielte, sorgte dabei für Gesprächsstoff. Herthas Sportdirektor Michael Preetz distanzierte sich nach der Partie von der Aktion:
Als hätte Hertha BSC mit solch einer Entgleisung gerechnet, wurde nun bekannt, dass der Verein bereits seit dem Heimspiel gegen Werder Bremen am vergangenen Samstag wieder auf Spruchband-Kontrollen setzt. Wie die Bild berichtet, müssen Transparente nun einen Tag vor einem Spiel inhaltlich angemeldet und vom Klub genehmigt werden.
Diese Maßnahme dürfte das in letzter Zeit ohnehin schwierige Verhältnis zwischen Verein und Fanszene weiter verschlechtern. Gab es zuletzt schon Proteste gegen Präsident Werner Gegenbauer, der eine Beteiligung des Klubs an Aktionen gegen RB ausschloss, waren es in Leipzig erneut die Trikotfarben, die die Kluft zwischen Verein und Anhang repräsentierten: Während die Berliner Fans den Gästeblock mit Regencaps in die Vereinsfarben hüllten und somit einmal mehr die Botschaft „Hertha nur echt in Blau-Weiß“ überbrachten, lief die Mannschaft auf dem Rasen in eben jenen pinken Ausweichtrikots auf, die der Stein des Anstoßes für die Fanproteste waren.