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Wenn ein Fußballspiel zur Schlacht hochstilisiert wird
Rojeks Maulkorb

Wenn ein Fußballspiel zur Schlacht hochstilisiert wird
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Rolf Rojek steht bestimmt nicht in Verdacht, ein glühender Anhänger des in der vergangenen Saison vom Schalker Profikader wochenlang durchgezogenen Presseboykotts gewesen zu sein. Bereitwillig steht der Fanbeauftragte der Königsblauen normalerweise zu jeder möglichen und unmöglichen Tages- und Nachtzeit für Nachfragen oder Informationen rund um seinen SFCV zur Verfügung.

Dass er sich selbst vor dem Derby gegen den BVB einen Maulkorb umgehängt hat, zeigt, wie sehr es in dem 53-jährigen Gelsenkirchener in diesen Tagen brodelt. Am Mittwoch hat der Vorstand des Schalker Fan-Club Verband sich und alle Mitarbeiter in einer Spontanmaßnahme mit einem Sprechverbot gegenüber den Medien ausgestattet. Eine vorbeugende Anweisung, um die Luft im Revier vor dem in einem Boulevardmedium bereits wieder zur Schlacht hochstilisierten Duell nicht weiter zu verpesten. Dass er dabei auch die Möglichkeit verpasst, einige Dinge, die ihn ärgern, aus seiner Sicht gerade zu rücken, nimmt das S04-Aufsichtsratsmitglied billigend in Kauf.

Sollte nicht nach einem von Rojek initiierten Integrationsgipfel Ende Juli, an dem neben den Fanvertretern von Schalke und Borussia Dortmund auch der MSV Duisburg und der VfL Bochum teilnehmen wollten, im Verhältnis der Fans untereinander alles besser werden? Doch der Termin platzte, weil neben dem Aufsteiger aus Meiderich ausgerechnet die Fanbeauftragten des BVB mit der merkwürdigen Begründung, sie hätten beruflich zu tun, absagten.

Der selbst verhängte Maulkorb ist nun auch ein deutliches Warnzeichen, dass es um das Innenverhältnis zwischen der Dortmunder Fanabteilung und dem Schalker Fan-Club Verband offensichtlich bei weitem nicht so gut bestellt ist, wie es deren Vorsitzender Olaf Suplicki im RS-Interview am Sonntag weismachen wollte. In einem Wochenblatt keilte der Schwarz-Gelbe nur wenige Tage später derart aus, dass Rojek nun offenbar erst einmal die Luft wegblieb. Der Klügere gibt nach, heißt ein altes deutsches Sprichwort. Doch das ist hier nicht angezeigt. Ohne Dialog geht im mit so vielen Problemen behafteten Verhältnis zwischen Schalke und dem BVB nichts. Sonst gibt es dauerhaft nur Verlierer. Egal, wie das Spiel am Samstag ausgeht.

Ein Kommentar von Stefan Bunse

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