Es ist der absolute Abstiegs-Showdown in der 3. Liga - um 14 Uhr empfängt der Tabellen-19., der VfB Lübeck, den nur um einen Platz besser postierten 1. FC Kaiserslautern. Beide Teams trennt im Tableau nur ein Punkt, der Gewinner darf sich wohl noch ernsthafte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen, während es für den Verlierer erst einmal düster ausschauen wird. Das ist auch den Anhängern des VfB bewusst, die dem Gast aus Rheinland-Pfalz nach dessen Ankunft im hohen Norden sofort zeigen wollten, wer der Herr im Haus ist. Allerdings ging dies nicht nur auf Kosten der Nachtruhe der Gästeakteure - auch der Mannschaftsbus der Lauterer ist ein Leidtragender der Aktivitäten der Lübecker Fans von Freitagnacht.
So ist sowohl ein nächtliches Feuerwerk vor dem Mannschaftshotel sowie ein späterer mehrmaliger Feueralarm in dessen Innenbereich auf dem Twitter-Account des FCK detailreich dokumentiert - dort sind Bilder von gezündeten Feuerwerksbatterien und einem nicht gerade kleinen Feuerwehraufgebot zu sehen. Während die Raketen laut den Gästen um 2.25 Uhr gezündet wurden, ging der Alarm um 4.25 Uhr mehrmals los.
Die Elf von Trainer Marco Antwerpen lässt allerdings mit Nachdruck klarstellen, sich von der unruhigen Nacht in der Hansestadt nicht beirren zu lassen - schließlich geht es im Kellerduell ums nackte Überleben. "Was zählt, ist auf dem Platz", schreiben die Lauterer.
VfB Lübeck entschuldigt sich
Doch mit der Aktion rund um den nächtlichen Aufenthaltsort der Gäste nicht genug - auch dessen Reisegefährt erlebte in der Nacht eine böse Überraschung. So wurde, wie ein weiteres Foto auf Twitter zeigt, der FCK-Mannschaftsbus beschmiert. Das Portal "liga3-online" hatte zuerst berichtet. So schrieben offenbar Fans des VfB Lübeck in großen Lettern "V.F.B." auf den Bus und übermalten zudem das Logo des 1. FC Kaiserslautern.
Immerhin: Der Aufsteiger entschuldigte sich bereits in offizieller Form beim Traditionsklub und distanzierte sich von den Verantwortlichen der Störungen. Die Aktionen seien nicht, "wofür der VfB Lübeck steht". Und auch der Klub aus Schleswig-Holstein betonte noch einmal: "Abstiegskampf wird auf dem Feld ausgetragen."
FCK-Fans reagieren
Und auch auf die Reaktion des eigenen Fanlagers musste Kaiserslautern nicht lange warten: Der Fanclub "Nordic Devils" ließ die "V.F.B."-Schmierereien kurzerhand durch ein eigens erstelltes und am Bus angebrachtes Banner mit dem Städtenamen als Aufschrift verschwinden.