Christian Fischer und Christian Pozo y Tamayo sind vom Aufsichtsrat der SGW nach dem Rücktritt des vormaligen Vorstands Dragan Markovic in das Gremium berufen worden. Der 56-jährige Fischer arbeitet in einer Unternehmensberatung, der 38-jährige Pozo y Tamayo ist ein Wattenscheider Unternehmer.
Die vergangenen Wochen an der Lohrheide waren nervenaufreibend. Bekanntermaßen konnte der Spielbetrieb der ersten Mannschaft in der Regionalliga West nicht fortgesetzt werden. Dafür konnte wenigstens der Spielbetrieb der Jugendabteilung, die 211 Kinder und Jugendliche beinhaltet, aufrechterhalten werden. Der neue Vorstand gestaltete gemeinsam mit Insolvenzverwalterin Anja Commandeur ein neues Konzept unter dem Titel "Der neue Wattenscheider Weg - nie war mehr Aufbruch als jetzt!"
In Wattenscheid will man also wieder nach vorne schauen. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Dezember sollen viele offene Fragen geklärt und das Konzept im Detail vorgestellt werden. Anja Commandeur wird dabei die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen erklären. Laut offizieller Vereinsmitteilung lauten die wichtigsten Schlagworte für die Zukunft nachhaltige Finanzplanung, transparente Kommunikation und der Aufbau von neuen, stabilen Strukturen.
Großen Anteil an den beiden neuen Vorstandsmitgliedern hat indes Wattenscheids Trainer Farat Toku, der schon in einem RevierSport-Interview zuletzt davon sprach, dass der Vereinsführung "dringend neue Gesichter benötige". Fischer über Toku: "Er ist der Inbegriff des Vereins. Sein Reden und Handeln haben mich stark beeindruckt." Nach einigen weiteren Gesprächen sei für Fischer klar gewesen, die neue Aufgabe angehen zu wollen.
Pozo y Tamayo blickt auf die kommenden Aufgaben voraus: "Wir müssen wieder stabile Strukturen schaffen und uns Vertrauen als Verein, als Geschäftspartner und auch als Arbeitgeber erarbeiten. Und vor allem müssen wir wieder ein bodenständiger Ausbildungsverein werden - die Zeit der Luftschlösser ist vorbei."