Eine große Frage stellt sich im Moment immer wieder, wenn man an den MSV Duisburg als Aus- und Weiterbildungsverein denkt. Reicht die Qualität im Kader nach dem radikalen Umbruch wirklich aus, um direkt wieder in die zweite Liga aufsteigen? In einer Sache waren sich Präsident Ingo Wald, Trainer Torsten Lieberknecht und Sportdirektor Ivo Grlic einig. Alle drei wollen zunächst die ersten Spiele abwarten, um zu wissen, wozu die Mannschaft im Stande ist. Zuversicht sieht anders aus.
„Natürlich war der Umbruch radikaler, als wir uns gewünscht haben“, gab Wald zu. Insgesamt sei der massive Personalwechsel in der Mannschaft ein langer Planungsprozess gewesen, der nicht erst mit dem Abstieg begonnen habe. So bestätigte es Wald, der die noch ausstehenden Transferaktivitäten mit den Worten „Qualität geht vor Schnelligkeit" bewertete.
Die 3. Liga als "Tod auf Raten"
Während viele Fans bereits besorgt auf die kommende Saison blicken, betonte Ingo Wald bereits auf der Jahreshauptversammlung im Februar: „Die 3. Liga ist ein Tod auf Raten.“ Der 61-Jährige sieht bis zu acht Mannschaften im Kreis der potenziellen Aufstiegskandidaten, dazu zählt er auch den MSV. „Ich möchte ungern zu den fünf Verlierern zählen“, bekräftigte Wald. Das dürften sich die Zebras rein wirtschaftlich auch kaum erlauben.
Wald erklärte, dass die 3. Liga für den Verein einen finanziellen Verlust von drei Millionen Euro mit sich bringt. Um sich notfalls auch längerfristig im Unterhaus etablieren zu können - auch, wenn auf diese Situation niemand hofft - will der Präsident diese Summe möglichst halbieren. „Das würde die Chancen steigern und gleichzeitig mehr Möglichkeiten schaffen“, versicherte Wald.
Wald: "Niemand ist im Bösen gegangen"
Zu den überraschenden Rücktritten von Geschäftsführer Peter Monhaupt und Sportvorstand Bernard Dietz sagte der Präsident: „Ich sehe nicht diese Unruhe im Verein, wie sie in der Öffentlichkeit dargestellt wird. Der Zeitpunkt war sehr unglücklich, aber niemand ist im Bösen gegangen.“ Ohnehin wünscht sich Wald mehr Vertrauen in die ehrenamtlich handelnden Führungspersonen des MSV Duisburg.
Einen Nachfolger für Dietz hat der Präsident bereits im Kopf. Ob es sich dabei um einen Ex-Spieler handelt, wollte der 61-Jährige nicht ausschließen. Bis zum offiziellen Fototermin am 8. Juli soll dann auch der neue Trikotsponsor offiziell verkündet werden.