Leichte Entwarnung bei Patrick Drewes: Der Torhüter des Fußball-Bundesligisten VfL Bochum hat das Krankenhaus in Berlin wieder verlassen. Das teilte der Klub am Sonntag auf SID-Anfrage mit. Drewes wurde am Samstag im Spiel bei Union Berlin (1:1) in der Nachspielzeit von einem Feuerzeug aus dem Union-Block am Kopf getroffen und klagte danach über Unwohlsein, Übelkeit und Kopfschmerzen. Zu weiteren Untersuchungen wurde er in ein Krankenhaus gebracht.
Dieses verließ Drewes am späten Samstagabend und kehrte in der Nacht mit dem VfL-Mannschaftsarzt nach Bochum zurück. Wann er wieder ins Training einsteigen kann, ist noch offen. Für das Spiel am Sonntag gegen den 1. FC Heidenheim dürfte er aber wieder zur Verfügung stehen.
Das Spiel war nach dem Vorfall lange unterbrochen worden, ehe es mit einem Nichtangriffspakt zu Ende geführt wurde. Bochum wird am Montag Einspruch gegen die Spielwertung einlegen. „Wir sind der Meinung, dass das Spiel nach Regelwerk hätte abgebrochen werden müssen“, sagte Geschäftsführer Ilja Kaenzig. „Wenn man das Regelwerk auslegt“, sei von einer Umwertung in einen VfL-Sieg auszugehen.
Es wäre ein kurioser, unwürdiger erster Saisonsieg für den VfL Bochum, die dann punktetechnisch mit dem Tabellen-Siebzehnten Holstein Kiel gleichzögen. Die Störche haben zeitgleich mit 1:4 bei Borussia Mönchengladbach verloren.
Der Rückstand auf den Relegationsplatz 16 beträgt weitere fünf Punkte, wobei der 1. FC Heidenheim noch sein Sonntagsspiel gegen den VfB Stuttgart in der Hinterhand hat.
Vor der Unterbrechung hatten Ibrahima Sissoko für den VfL Bochum (23.) und Benedict Hollerbach (33.) für den 1. FC Union Berlin getroffen. Die Köpenicker waren seit der Roten Karte für Koyi Miyoshi (13.) in Überzahl und hatten eigentlich auf den Siegtreffer gedrückt. Dann kam es zum Eklat.
Patrick Drewes wurde von einem Feuerzeug am Kopf getroffen. "Also erst einmal lag der Torwart auf dem Boden. Er hat möglicherweise einen Gegenstand an den Kopf bekommen und dann war erst einmal die Frage, was passiert ist. Ich habe dann erst einmal die Ärzte auf das Feld geholt. Nach kurzer Zeit habe ich dann entschieden, die Mannschaften in die Kabine zu schicken und wir haben uns besprochen", schilderte Schiedsrichter Martin Petersen seine Sicht der Dinge.