Es war der Aufreger des 14. Bundesliga-Spieltags: in der Nachspielzeit der Partie zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum wurde Gästekeeper Patrick Drewes von einem Feuerzeug aus dem Union-Block am Kopf getroffen. Nach langer Unterbrechung wurde das Spiel mit einem Nichtangriffspakt beider Teams beendet.
VfL-Trainer Dieter Hecking wollte nicht zu sehr auf die hässlichste Szene des Wochenendes eingehen, erklärte aber: "Wir haben in der Schiri-Kabine darüber diskutiert, dann kam der Vorschlag, dass wir das Spiel erstmal zu Ende spielen mit einem Nichtangriffspakt, so wie es dann auch gespielt worden ist. Wir haben aber gesagt, dass wir das nur unter Protest machen, weil Patrick Drewes nicht mehr weiterspielen konnte."
Lieber richtete der Trainer-Routinier den Blick auf das Sportliche. Da hatte der VfL in 80 Minuten Überzahl eine defensiv gute Leistung gezeigt und gerade das starke Pressing der Berliner auch mit einem Mann weniger gut umspielt. "Das war wirklich eine herausragende Leistung und alle auf dem Platz haben einen erheblichen Anteil daran", war Hecking entsprechend zufrieden.
Gerrit Holtmann wird mit einer muskulären Verletzung wahrscheinlich im letzten Spiel des Jahres ausfallen. "Er hat uns signalisiert, dass der Muskel im Adduktorenbereich wohl zugemacht hat. Wir befürchten, dass er uns für das letzte Spiel des Jahres fehlen wird", sagte Hecking. Sicher fehlen wird Koji Miyoshi, der früh in der Partie glatt Rot sah, ein Ausfall der gesamten Flügelzange gegen den 1. FC Heidenheim droht. "Dann spielen zwei andere", gab sich der VfL-Coach unbesorgt.
Insgesamt konnte Hecking einige Erkenntnisse aus der Partie mitnehmen, wie er erklärte: "Wir müssen noch besser und schneller in die Breite verteidigen. Mit Ball fand ich unsere beiden zentralen Mittelfeldspieler herausragend. Was Matus Bero und Ibrahima Sissoko Bälle geschleppt haben und versucht haben, spielerische Lösungen zu finden, finde ich sehr positiv."
Auf diese positiven Dinge muss sich der VfL in der aktuellen Situation fokussieren, wie auch den ersten Auswärtspunkt der laufenden Saison. "Letztendlich haben wir den einen Punkt, davon gehe ich aus, dass der eine Punkt da ist. Was da noch anderweitig entschieden wird, wird man sehen", gab Hecking zu Protokoll. Der VfL hatte bereits einen Einspruch gegen die Wertung der Partie angekündigt. Wie Union bekannt gab, wurde der Täter bereits ermittelt und der Polizei übergeben.
Am kommenden Sonntag (22. Dezember) beschließt der VfL sein Fußballjahr 2024 gegen den 1. FC Heidenheim. Dort braucht es zwingend den ersten Sieg der Saison bei einem direkten Konkurrenten, weiß auch Hecking: "Dann müssen wir jetzt sehen, dass wir ein klares Zeichen gesendet haben, dass der Glaube da ist, dass wir das schaffen. Das müssen wir jetzt gegen Heidenheim egal wie biegen und ich hoffe, dass wir diesen Schwung jetzt mitnehmen." Anstoß im Ruhrstadion ist um 15.30 Uhr. mit gp