Der Wuppertaler SV kann aufatmen. Innerhalb einer Woche ist es dem finanziell angeschlagenen Verein gelungen, 100.000 Euro zu sammeln. Der WSV gab am späten Mittwochabend bekannt, dass die benötigte Summe erreicht wurde. Damit kann ein Insolvenzverfahren verhindert werden. 1658 Unterstützer haben über eine Crowdfunding-Aktion knapp über 100.000 Euro angehäuft (Stand 16. Januar 23:58 Uhr) und ihren Verein somit vor einem möglichen Rückzug aus dem laufenden Spielbetrieb bewahrt. "Wir sind unfassbar glücklich, stolz auf alle Unterstützer und auf einmal gar nicht mehr so müde aufgrund der Arbeit der letzten Woche: Wir haben die 100.000 Euro geknackt!", schreibt der Verein in seiner Meldung.
Wuppertaler SV ist weiter in Alarmbereitschaft
Dabei hatte der WSV am gleichen Tag zunächst einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Einer der Unterstützer zog seine Spende in Höhe von 10.000 Euro zurück und ließ die Verantwortlichen des Viertligisten verzweifeln. Wenige Stunden später war das Ziel aber dennoch erreicht. Aufgrund der zurückgezogenen Spende ist der Klub drei Tage vor Ablauf der Aktion aber nach wie vor in Alarmbereitschaft: "Der Betrag muss am Samstag um 20 Uhr stehen. Es könnte theoretisch sein, dass bis dahin Spenden zurückgezogen werden und wir wieder unter 100.000 rutschen. Auch dann ist die Aktion nicht erfolgreich", heißt es in der WSV-Mitteilung.
Die Wuppertaler drückt eine Etatlücke in der laufenden Saison in Höhe von 260.000 Euro. Aus diesem Grund ist der WSV dem Beispiel des Ligarivalen Wattenscheid 09 gefolgt und startete eine Crowdfunding-Kampagne. Über eine Online-Plattform können Geldbeträge gespendet werden. Dafür erhält jeder Unterstützer eine Prämie, die abhängig von der Höhe der Summe ist. Sollten die Unterstützer bei ihrem Vorhaben bleiben, haben die Wuppertaler den Spielbetrieb damit sichern können. Wattenscheid 09 konnte innerhalb von 28 Tagen so rund 150.000 Euro auftreiben.
Neben der Crowdfunding-Aktion hat der WSV auch Spielerpersonal abgebaut, um Kosten zu sparen. Joshua Mroß (Chemnitzer FC), Jonas Erwig-Drüppel (Rot-Weiss Essen), Kamil Bednarski (SC Wiedenbrück) und Christopher Kramer (TSV Steinbach) wurden in der Winterpause von der Gehaltsliste gestrichen.
Autor: Martin Herms