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Legendäre Revierteams: Duisburger Spielverein 1912-1914
Die erste „Großmacht“ im Revier

Legendäre Revierteams: Duisburger Spielverein 1912-1914
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Zu einer Zeit, als im Revier noch niemand je von Borussia Dortmund gehört hatte und der FC Schalke 04 noch ein kleiner unbedeutender Stadtteilverein war, da war es ein anderer Klub, der die Menschen im Ruhrgebiet faszinierte und die Fanmassen hinter sich wusste - es war der Duisburger Spielverein. Er, dessen Fußballabteilung sich bereits im Jahre 1893 gegründet hatte, war der dominierende Verein im „Pott“. Elf Westdeutsche Meisterschaften gewannen die Mannen aus dem Süden der „Stadt Montan“ zwischen 1904 und 1927 und machten so Duisburg zur ersten „Fußballhochburg“ des Reviers. Selbstredend stellte der Verein auch die ersten deutschen Nationalspieler des Ruhrgebiets.

Entscheidend für die Entwicklung zur absoluten Nummer eins der Region war dabei wohl eine Reise nach England im Jahre 1896 gewesen. Nie zuvor war ein Deutsches Team in das Mutterland des Fußballs gereist und so hatten die Duisburger diese Erfahrung, vor allem das Wissen um den Wert eines systematischen und fußballspezifischen Trainings, exklusiv. Ebenso wie auch einen Satz roter Trikots, die der Mannschaft in Großbritannien geschenkt wurde. In der Folge liefen die Grunewälder nur noch in eben jenen Jerseys auf und schon bald waren sie in Nah und Fern nur noch als „Die Rotblusen“ bekannt.

Zahlen zum Finale (1913): Datum: 11. Mai 1913 Ort: MTV-1879-Platz München Zuschauer: 5000 VfB Leipzig: Schneider – Völker, Herrmann – Michel, Pendorf, Hesse – Richter, Pömpner, Völckers, Dolge, Friedrich Duisburger SpV: Bruckschen – Klinkers, Schäfer – Büscher, Ludewig, Schütten – Quatram, Bongartz, H.Fischer, Steinhauer, W.Fischer Tore: 1:0 Pendorf (9.), 2:0 Pömpner (15.), 3:0 Büscher (60., ET), 3:1 H.Fischer (75.)

Der Verein bestannt vornehmlich aus Schülern, Angestellten, Kaufleuten und Pädagogen, kurzum aus der Mittelschicht der damaligen Gesellschaft, wusste aber dennoch auch die Arbeiterschaft der „Stadt Montan“ hinter sich. Erst Recht, nachdem der Verein im Jahr 1904 erstmals Westdeutscher Meister wurde und bis ins Halbfinale der Deutschen Meisterschaft vorstieß - als erster Westverein überhaupt. Vorsitzender und einer der Väter des Erfolges war dabei Gottfried Hinze, der jahrelang auch dem DFB vorstand. Bis heute ist er der einzige DFB-Präsident, der zu seiner Amtszeit im Ruhrgebiet lebte.

Die Krönung der Vereinsgeschichte erfolgte acht Jahre nach dem ersten Titelgewinn. In der Saison 1912/13 zogen die „Rotblusen“ in das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft ein. Im Viertelfinale hatten die Duisburger die Stuttgarter Kickers überraschend mit 2:1 besiegt, im Halbfinale gegen den amtierenden Meister Holstein Kiel, der ebenfalls mit 2:1 geschlagen wurde, für eine faustdicke Sensation gesorgt. Vor 10.000 Zuschauern im Essener ETB-Stadion trafen Anton Bongartz und Heinrich Fischer für die „Gastgeber“.

Die Belohnung war die langersehnte Finalteilnahme. Allerdings erwies sich der VfB Leipzig, der dominierende Verein dieser Jahre und der allererste Deutsche Meister überhaupt, bei strömendem Regen als zu stark für den DSV und gewann letztlich mit 3:1. Dennoch sollten diese Saison 1912/13 und die darauffolgende Spielzeit als die besten in die Vereinsgeschichte eingehen. Denn auch in der letzten Saison vor dem Ersten Weltkrieg erreichten die Duisburger das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft.

Auf Seite 2: Die Duisburger als Vorreiter des Revierfußballs und die Premiere des Sonderzugs

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