Der Vater dieser Erfolge war dabei zweifelsohne der legendäre Trainer Fritz Langner, ob seiner oft brüsken und harschen Art nur „der Feldwebel“ oder auch „der eiserne Fritz“ genannt. Dieser hatte, nachdem er vor der Saison 1955/56 nach Herne gekommen war, das zuvor hoffnungslos überalterte Team der Westfalia völlig umgekrempelt. Er, der später auch Werder Bremen und den FC Schalke 04 trainierte, galt als ein Mann mit einem unfehlbaren Blick für Torhütertalente und schaffte es junge, unverbrauchte Spieler in die Herner Innenstadt zu locken.
Systematisch baute er sein Team um und auf. Er machte die späteren Nationalspieler Helmut Benthaus und Alfred Pyka zu Stammspielern und holte Hans Tilkowski (von SuS Kaiserau) und den späteren Kapitän „Siggi“ Burkhardt aus Straubing an die Emscher.
Diese kontinuierliche Aufbauarbeit zahlte sich in der Spielzeit 1958/59 aus. Und wie. Sensationell wirbelte die Westfalia die Hierarchie des Revier-Fußballs durcheinander und sicherte sich den Titel des Westdeutschen Meisters. Grundlage für diesen Triumph war dabei das massive Abwehrbollwerk, das sich auf Torhüter Tilkowski, Verteidiger Pyka und Außenläufer Benthaus stützte. Lediglich 23 Gegentore kassierten die Blau-Weißen in der gesamten Spielzeit, was einen ewigen Rekord für die Vertragsoberligazeit bedeutete, der bis zu diesem Zeitpunkt und auch in den Jahren danach nie mehr unterboten werden konnte.
Doch auch in der Offensive war die Westfalia glänzend bestückt. Gerhard Clement traf 28 Mal ins Schwarze und sicherte sich den Titel des Torschützenkönigs der Oberliga West.