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Emscher-Junior-Cup
Mit Schalke wie mit der SPD

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Dr. Uli Paetzel sieht im Emscher Junior Cup eine große Chance für Integration.

Zu einem festen Inventar hat sicher der Emscher Junior Cup in den vergangenen Jahren entwickelt. Am Sonntag geht das Event in die siebte Runde. RevierSport sprach mit Dr. Uli Paetzel von der Emschergenossenschaft, die Ausrichter des Turnier ist. Der 44-Jährige ist seit 1. Februar dieses Jahres Vorstandsvorsitzender.

Dr. Uli Paetzel, welche persönliche Bindung haben Sie zum Fußball?

Mit vier oder fünf Jahren war ich zum ersten Mal im Parkstadion und stand in der Nordkurve. Seit es die Arena gibt, habe ich eine Dauerkarte in der Südkurve. Ich bin Fan, Mitglied, Dauerkarten-Inhaber und Fanklub-Mitglied. Auch an bitteren Tagen. Es ist mit Schalke so wie mit der SPD: man muss leidensfähig sein. Die Heimspiele sind mir auch heilig, meine Dauerkarte gebe ich auch nicht ab. Einmal Schalker, immer Schalker, auch wenn man jedes Jahr neu hoffen muss.

Welche Beziehung haben Sie zum Amateur-Fußball? Und was ist Ihnen vom Emscher Junior Cup zugetragen worden?

In der Zeit als Bürgermeister von Herten habe ich vor allem gesehen, wie stark dieser Bereich vom Profi-Fußball dominiert wird. Da, wo die Randbedingungen nicht optimal sind, wird es schwierig. Das ist schade. Im Fußball geht es für mich nicht in erster Linie um kommerzielle, sondern nur um sportliche Ziele - immer unter Beachtung des Englischen Fair Play. Die Vereine, zu denen ich aus dieser Zeit einen Draht habe, haben mir schon gesagt dass ich unbedingt beim Emscher Junior Cup vorbeischauen soll. Ich werde spätestens am Finaltag dabei sein.

Da, wo die Randbedingungen nicht optimal sind, wird es schwierig

Dr. Uli Paetzel

Das Fair Play hat beim Emscher Junior Cup einen besonders hohen Stellenwert. Wie gefällt Ihnen die Regelung, dass kein Schiedsrichter dabei ist?

Sehr gut, es ist eine Ebene zum fairen Austausch. Für die Kinder ist das sicher auch ein Stück Umgewöhnung. Aber jeder, der die Straßenkicker-Mentalität hat, sollte damit gut klarkommen. Sport kann dazu beitragen, eine gewisse Persönlichkeit aufzubauen. Das hat ja die Idee eines aufgeklärten Staatsbürgers. Dahinter steckt eine Idee von Bildung. Von daher stehe ich voll dahinter.

Beim Emscher Junior Cup treffen Jugendmannschaften aus dem unteren Bereich auf den Profi-Nachwuchs. Kann das nicht auch ernüchternd sein?

Aus meiner Jugend weiß ich, dass man häufig gegen die gleichen Mannschaften spielt. Da ist man doch froh, wenn man plötzlich gegen Rot-Weiss Essen oder den VfL Bochum spielt. Einerseits, um mal einen Namen vor sich zu haben. Andererseits auch, um möglicherweise entdeckt zu werden.

Hinzu kommt der Integrationsgedanke bei dem Turnier.

Ja, da kommt es auf die Mischung an. Überall, wo die vorhanden ist und Eltern gemeinsam anpacken, da funktioniert es auch. Das ist die große Integrationskraft vom Fußball. Man muss erkennen, dass jeder kulturelle Standpunkt einer ist, den man kennen und hinterfragen sollte.

Ist das im Fußball besonders einfach?

Beim Fußball haben alle ein Ziel, das ist in der Gesellschaft nicht immer der Fall. Alle wissen, dass es über Technik, Kondition und Taktik geht. Das war früher im Ruhrgebiet auch der Fall. Wenn alle früher zusammen eingefahren sind, war es egal, ob derjenige Schwarz, gelb, rot oder weiß war. Da mussten alle zusammenmhalten und zusammen arbeiten.

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