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Lächerliche Erwartungshaltung einiger Fans

Der BVB-Fanblog: Klägliches Spieler-Bashing
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Allen Unkenrufen zum Trotz wird beim BVB auch nach der Pokal-Blamage noch Fußball gespielt. Unser BVB-Blogger hat dennoch einen Hals - auf einige Fans der Schwarz-Gelben.

Nach den Reaktionen auf das Aus in Osnabrück konnte leicht der Eindruck entstehen, dass einzig eine Apokalypse die Stimmung beim Schwarz-Gelben Anhang noch etwas tiefer in den Keller reißen könnte. Sonst aber waren anscheinend alle nur denkbaren Horrorszenarien eingetreten, die Abmeldung vom Spielbetrieb schien nur noch eine Frage der Zeit.

Falsche Erwartungshaltung

Nun, wie der Einleitung bereits zu entnehmen ist, lässt das noch auf sich warten. In der Zwischenzeit steht ein hart erkämpftes 2:0 gegen das „Tasmania-Revival“ Hertha BSC Berlin auf dem Tableau, drei eminent wichtige Zähler, um den Anschluss nach oben zu wahren. Denn tatsächlich sind es nur drei Punkte Rückstand auf Bayern München und derer vier auf Hoffenheim, das den ersten Europa-Leauge-Platz belegt. Und dennoch herrschte im Stadion ein Reizklima, als steckte man selbst in der zunehmend runzliger werdenden Haut des Hauptstadtklubs.

Murrende BVB-Fans: Ist die Erwartungshaltung einiger Fans zu hoch?

Die Pokal-Pleite scheint eine Erwartungshaltung offenbart zu haben, die bis zum letzten Dienstag unter Verschluss gehalten werden konnte und in dieser Form selbst nach dem Derby nicht zum Vorschein kam. Aber mal ehrlich, mit Waterloos im DFB-Pokal kennen wir uns doch eigentlich zur Genüge aus, und bis zum Finale wäre es darüber hinaus ja auch noch ein steiniger Weg gewesen. Man konnte glatt meinen, ein Halbfinale leichtfertig und duselig verloren zu haben.

Mühsam, aber es ernährt sich, das Eichhörnchen

Sicher, duselig und peinlich war die Pleite so oder so, aber bei einer Mannschaft, die aufgrund von Verletzungen bzw. Formschwächen wichtiger Stützen noch lange nicht zur Stabilität der Vorsaison gefunden hat, sind solche Aussetzer einfach nie vollends auszuschließen. Da muss man auch mal auf dem Boden bleiben. Ärgerlich war die Niederlage aus mehreren Gründen, aber das ist jetzt eben Geschichte. Der Blick sollte wieder nach vorne gehen, und das 2:0 gegen Berlin offenbarte hierbei eine Qualität, die dem BVB noch vor kurzer Zeit abhanden kam – man gewinnt solche Spiele mittlerweile konstant, in denen es eigentlich kaum was zu gewinnen gibt! All jene, die die zehn Punkte aus zwölf Spielen jetzt mit Blick auf die Gegner relativieren, sollten mal an die noch nicht so lange zurückliegenden Niederlagen im heimischen Stadion gegen Cottbus und Konsorten denken, die einem in schöner Regelmäßigkeit das Wochenende versemmelten. Mühsam nährt sich momentan das Dortmunder Eichhörnchen, aber es nährt sich.

Im Visier einiger Fans: Patrick Owomeyla.

Jeder weitere glanzlose Arbeitssieg ist ein wichtiger Schritt, dem bei konsequenter und geduldiger Verfolgung auch bald wieder spielerische Glanzlichter folgen werden. Doch genau diese Merkmale – Konsequenz und Geduld - fehlen einigen Stadionbesuchern in Gänze. Vor allem aber fehlt ihnen – neben einer realistischen Einschätzung des Potenzials dieser jungen Mannschaft - das Gespür für angebrachtes Verhalten.

Klägliches Spieler-Bashing

Man kann seinem Unmut zur Halbzeit und vereinzelt während des Spiels ja durchaus Ausdruck verleihen, wobei dazu gegen Berlin aus meiner Sicht kein wirklicher Anlass gegeben war. Aber geschenkt. Dieses klägliche Spieler-Bashing hingegen, von dem wir eigentlich abgekommen zu sein schienen, ist und bleibt ein absolutes Unding. Owomeyela hätte wohl einen Maradona-Gedächtnis-Lauf hinlegen können und wäre dennoch mit Raunen und Pfiffen begleitet worden. In früheren Zeiten, so habe ich es mir zumindest sehr oft erzählen lassen, hätte man einen solch verunsicherten Spieler versucht aufzubauen, anstatt ihn endgültig in den Boden zu stampfen. Ähnliches musste übrigens einmal mehr die versammelte Mannschaft nach Schlusspfiff über sich ergehen lassen, weil sie sich doch tatsächlich erdreistete, keine Humba oder irgendeinen sonstigen zur Last gewordenen Ritus vor der Südtribüne zu veranstalten. Lächerlich ist noch die harmloseste Bezeichnung, die mir dafür einfällt. Womit wir auch wieder beim Punkt Anspruch und Realität wären, der bei so manchem Stadiongänger durch diese offenkundigen Widersprüche doch sehr schizophren anmutende Auswüchse annimmt. Vermutlich sind es in beiden Fällen die gleichen Personen, die pfeifen...

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