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Eine weitere Frage zu den Finanzen des Vereins und der diesjährigen Etatplanung kommt von "Happo": Stimmt es wirklich, dass RWE mit einem Zuschauerschnitt von 9.500 geplant hat? Strunz: Das stimmt so. Wir haben damals allerdings angenommen, dass wir sportlich besser stehen als aktuell und um den Aufstieg mitspielen. Dies wäre dann auch ein realistisches Szenario gewesen.
Noch eine Frage des Users "Wolf": Was halten Sie von den Trainerqualitäten eines Ulf Kirsten? Gehört er zu den möglichen Kandidaten, gehandelt werden in den Fan-Foren auch Christian Ziege, Thorsten Fink, Christian Wück, Peter Vollmann und wie immer Jürgen Röber, Holger Fach und Lorenz-Günter Köstner? Wie laufen die Gespräche bisher, wann können Sie den neuen Mann vorstellen und können Sie einen der genannten ausschließen? Strunz: Ich bitte da um Verständnis, dass wir zu dem Trainer-Thema keine Wasserstandsmeldungen abgeben werden. Priorität hatte jetzt zunächst einmal das Spiel gegen Kleve und das morgige gegen Borussia Mönchengladbach II und dann die Mitgliederversammlung am kommenden Donnerstag. Klar ist aber, dass wir die Saison in der aktuellen Konstellation mit dem Trainerstab und mir als Team-Chef zu Ende spielen werden.
Der User "von der Ort" macht sich scheinbar Sorgen um Ihre Freizeit und hat daher diese Frage eingereicht: Bedürfen Sie in der sportlichen Führung einer Unterstützung, da Sie die Belastung mit den übrigen Managementaufgaben (Sponsoring / Stadion etc.) bereits alleine voll ausfüllt? Strunz: Ich gehe davon aus, dass wir sehr zeitnah unsere neuen Strukturen und damit eine komplette Neuaufstellung des Vereins haben und diese dann auch mit Personen und klaren Verantwortlichkeiten leben. Somit wird sich dann auch für mich persönlich die Situation neu darstellen und ich werde deutlich mehr Zeit für den dann wichtigsten Teil "Fußball" zur Verfügung haben.
"Qui fortis" will wissen, ob noch weitere Aktionen zu "Kämpfen in Essen" geplant sind, zum Beispiel in Presse und Radio?
Strunz: Die Aktionen von "Kämpfen für Essen" haben uns einen solch positiven Wert gegeben, dass es auch in Zukunft wichtig sein wird, unseren Verein den Menschen in Essen näher zu bringen und zu zeigen, dass wir in Zukunft anders sind als viele unseren Klub aus der Vergangenheit her kennen oder ihn bislang sehen.
Auch der Internetauftritt von RWE ist ein Thema in den Foren. Ein Fan hat kürzlich einen "Twitter"-Account gestartet, die Fangruppierung "Uralt-Ultras" stellt regelmäßig Videos online, etwa Spielberichte oder ein Zusammenschnitt der Infoveranstaltung im VIP-Zelt. Daher fragt "Happo": Warum nutzt RWE die Möglichkeiten des Internet nicht oder nur unzureichend? Strunz: Dies ist in der Tat ein für unseren künftigen Gesamtauftritt wichtiger Baustein. Es ist klar, dass wir im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und PR eine andere Darstellung brauchen als bislang. Dabei spielt das Internet, aber auch die mediale Begleitung eine wichtige Rolle, denn genau dies ist die Visitenkarte, welche RWE jeden Tag abgeben kann. Darin können wir deutlich besser werden, überhaupt keine Frage.
User "RWE-Andreas" möchte wissen, warum nicht mehr ehemalige Spieler wie Willi Lippens, Manfred Burgsmüller oder Frank Mill eingebunden werden, wie es zum Beispiel beim FC Bayern der Fall ist. Strunz: Der FC Bayern ist ein gewachsener Verein mit einer sehr stabilen Vereins-Struktur, die hervorragend funktioniert. An diese Struktur wurden nach und nach immer wieder Spieler angegliedert und eingebaut. Dies muss perspektivisch auch unsere Zielsetzung sein. Heute haben wir bei Rot-Weiss Essen aber noch keine stabile Struktur, an welche man diese ehemaligen Spieler angliedern kann. Zunächst müssen wir jetzt unsere Hausaufgaben erledigen, damit wir dann im 2. und 3. Schritt diese ganzen Qualitäten ehemaliger Spieler sinnvoll an den Verein binden können.
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Der User "sozi" hat geschrieben: Herr Strunz, wie lange wollen Sie sich RWE noch antun? Für mich sind Sie ein Glücksfall für den Verein, aber haben Sie bei dem ganzen Chaos nicht auch schon ans Hinschmeißen gedacht? Haben Sie sich die Aufgabe einfacher vorgestellt? Strunz: Ich habe vor ca. einem Jahr gesagt, dass ich an diesen Verein und seine positive Zukunft glaube. An dieser Meinung hat sich überhaupt nichts geändert. Sollte irgendwer geglaubt haben, dass diese Aufgaben, die vor uns lagen und immer noch liegen einfach wären, dann muss ich ihn als Fantasten outen. Wir haben eine sehr schwierige Phase, nicht nur sportlich, durchzustehen. Diese überstehen wir und dann werden wir alle miteinander sehen, dass es sich gelohnt hat, standhaft zu bleiben, hart zu arbeiten und Dinge nach vorne zu bringen.
Vielen Dank für das Interview und bis zum Donnerstag auf der JHV!