Marcus Uhlig soll vielleicht Präsident von Rot-Weiß Oberhausen werden. RevierSport berichtete. Diese Nachricht ist in den Fanlagern von Rot-Weiß Oberhausen, aber auch in dem von Rot-Weiss Essen wie eine Bombe eingeschlagen.
Kein Wunder bei der langjährigen RWE-Vergangenheit des 53-Jährigen. Schließlich arbeitete Uhlig von November 2017 bis zum 31. Mai 2024 erst als Vorstandsmitglied, dann als Vorstandsvorsitzender für Rot-Weiss Essen und schaffte mit dem Verein den langersehnten Aufstieg in die 3. Liga.
Bereits in der vergangenen Woche beim Auswärtssieg auf Schalke unterhielt sich Uhlig lange mit dem Noch-RWO-Vorstand Hajo Sommers. Seit dieser Woche hospitiert Uhlig auf der RWO-Geschäftsstelle. Um sich auf die Tätigkeit als Präsident vorzubereiten?
Wir haben vor dem Spiel gegen den SV Rödinghausen einige RWO-Fans befragt, ob sie sich Uhlig trotz seiner Vergangenheit als RWE-Vorstand bei RWO vorstellen können. Die Antwort unserer nicht repräsentativem kleinen Umfrage war eindeutig: Niemand der Befragten lehnte Uhlig wegen seiner Tätigkeit bei Rot-Weiss Essen ab! Wenn Bedenken da waren, dann wegen seiner Kompetenzen. Aber die überwiegende Position war durch und durch positiv.
"Warum denn nicht? Die Fan-Feindschaft ist doch heute gar nicht mehr so ausgeprägt, wie noch vor vielen Jahren", meint Manfred Siebels aus Dinslaken. "In den Köpfen der Spieler und Verantwortlichen spielt das doch ohnehin keine Rolle."
Außerdem habe es bereits viele Vereinswechsler gegeben wie zum Beispiel Felix Hezenbruch. Der RWO-Anhänger, der schon seit 50 Jahren zu den Spielen seines Vereins geht, verspricht sich durch Uhlig dagegen die benötigte sportliche Kompetenz im Vorstand: "Das können wir gut gebrauchen", nickt Siebers.
Seine Vergangenheit bei RWE sollte aus Sicht seines aus Senden angereisten Kumpels Tim bei der Entscheidung keine Rolle spielen. "Das sollte keinen Einfluss haben", meinte der Kleeblatt-Fan. "Ich halte ihn für eine gute Lösung. Wenn sich Uhlig für uns entscheidet, sage ich: "Herzlich willkommen."
Auch Haupttribünen-Dauergast Wolfgang aus Krefeld würde Uhlig herzlich begrüßen. "Ich hätte nichts gegen Uhlig", erklärte er. "Allerdings müsste er sich etwas anpassen. In Essen ist alles aufgeregter. Hier geht es gelassaner zu und er muss sich Aufmerksamkeit erst erarbeiten. Ich hoffe, er kommt damit klar."
Zudem habe RWO in der letzten Zeit zum Beispiel bei Trainer Jörn Nowak bei Spielern oder Trainer mit RWE-Vergangenheit nicht so viel Glück gehabt. Sein Tribünennachbar, der lieber anonym bleiben möchte, hält dagegen nichts von Uhlig. "Er hat doch überall Ärger gehabt am Ende. Wir brauchen jemanden mit besten Kontakten. Ich glaube, da wird Uhlig überschätzt." Aber auch er meinte, dass man ihn nicht deswegen ablehnen sollte, weil er zuletzt bei Rot-Weiss Essen gearbeitet hat.
Von den Ultras von Rot-Weiß Oberhausen gab es übrigens vor oder während der Partie keinerlei Reaktion hinsichtlich der Personalie Marcus Uhlig.