Jakob Fimpel steht vor einer großen Herausforderung. Das von ihm betreute U23-Team des FC Schalke 04 befindet sich in der Regionalliga West im Überlebenskampf.
Das ist nicht alleine sein Verschulden, denn zu einem riesengroßen personellen Umbruch, der ein Stück weit normal für U-Teams ist, gesellte sich im Laufe der Hinrunde noch Verletzungspech. So fiel Leitwolf und Leistungsträger Pierre-Michel Lasogga seit Wochen aus. Der Ex-Profi wird erst langsam wieder an das Team herangeführt.
Zudem weiß Fimpel nie, mit wie vielen Abstellungen er aus dem Profibereich rechnen muss. Waren es in den Vorjahren einzelne Spieler, so muss er in dieser Saison teilweise vier, fünf Jungs in seine Mannschaft einbauen, die nicht oder kaum mit dem Team trainieren.
Das ist eingepreist bei dem neuen Schalker Weg, unter Ben Manga viele junge Spieler mit Profiperspektive zu verpflichten, die aber teilweise noch gar nicht für den Spieltagskader in der 2. Liga in Frage kommen. Eine Riesenaufgabe für Fimpel.
UEFA-Lizenz-Lehrgang frühestens ab 2026
Ungeachtet dessen sind sie auf Schalke von seinen Fähigkeiten überzeugt. Was der 35-Jährige drauf hat, hat er bei seinen zwei Spielen als Interimstrainer in der 2. Liga bewiesen, als er aus den Spielen bei Preußen Münster und Hertha BSC, als er vier Punkte holte. Und, was mindestens genauso wichtig ist: Er schenkte den Eigengewächsen Max Grüger und Taylan Bulut sein Vertrauen. Die machten ihre Sache so gut, das sie inzwischen als Hoffnungsträger auf eine bessere Zukunft gelten.
So, wie Fimpel auch. Kein Wunder, dass er bei den Fans schon wieder als Nachfolger des bislang unglücklich agierenden Kees van Wonderen ins Spiel gebracht wird. Unabhängig davon, wie es mit dem bislang glücklosen Niederländer auf Schalke weitergeht, wird es aber für Königsblau schwierig, Fimpel aktuell dauerhaft als Profi-Trainer zu installieren. Oder teuer wegen zu zahlender Ausgleichsleistungen.
Denn Fimpel verfügt noch nicht über die erforderliche UEFA Pro Lizenz. Die wollte er deshalb gerne erwerben. Doch wie der "Kicker" erfahren hat, hat Fimpel keinen der begehrten Plätze für den 2025 beginnenden Lehrgang beim DFB bekommen. Das heißt, er muss mindestens bis 2026 warten, bis er diese Ausbildung beginnen kann. Sofern er dann zum Zug kommt. Ein herber Rückschlag.