"OK" - dieses, nur zwei Buchstaben lange, Fazit beschreibt die abgelaufene Runde rein sportlich betrachtet wohl schon fast zureichend. Auf das "Drumherum" bin ich auch schon während des aktuellen Spielbetriebs eingegangen, also warum sich nicht mal der heimlichen Leidenschaft aller Fußballfreunde zuwenden? Einem Blick in die Welt der Zahlen und Statistik.
Schalke 04 spielte 2007/2008 die drittbeste Saison der 40-jährigen Bundesligazugehörigkeit nach Punkten und steht mit 64 Zählern auf Platz drei. Damit wurde ein Saisonziel erreicht, nämlich die Champions League-Qualifikation. Den angestrebten Durchschnitt von zwei Punkten pro Partie hat man jedoch knapp verpasst. Tröstlich, dass auch 68 Zähler lange nicht zur Meisterschaft gereicht hätten.
1904 Punkte sind der erste Auftrag
Genau diese 68 Zähler bedeuteten im Übrigen im vergangenen Jahr eine weitere Vizemeisterschaft. Die beste Ausbeute der königsblauen Bundesligageschichte ist das jedoch noch lange nicht. 1971/72 verfehlte eine große Schalker Elf (Nigbur, Fichtel, die Kremers-Brüder, Libuda, Fischer) zwar knapp gegen ein bayrisches Starensemble die Meisterschaft, holte aber immerhin satte 76 Punkte – rechnet man mit der drei Punkte-Regel. Damit wäre man auch jüngst Kahn, Ribery und Toni auf Augenhöhe begegnet.
Noch zu Zweitliga-Zeiten kam der kleine Elmar irgendwie auf die abenteuerliche Idee, sich mit ganzem Herzen dem FC Schalke 04 zu verschreiben. Dass der "geilste Klub der Welt" ihm in den folgenden Jahren neben einiger Freude auch unendlich viel Leid bescheren sollte, war ihm damals noch nicht klar. Nun versucht er sein königsblaues Gefühlschaos in seiner wöchentlichen Fan-Kolumne so gut es geht zu ordnen.
Zurück zur magischen Zahl 68. Mit so vielen Punkten wären die Knappen zum einen schon am vergangenen Samstag sicher Gäste an den saftigen Fleischtöpfen der UEFA gewesen. Zum anderen hätte dann der Blick auf die ewige Bundesliga-Tabelle jedem Schalker in der nun folgenden Sommerpause ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert. 1904 Punkte stünden dann dort auf unserer Habenseite. Jetzt ist es an Fred Rutten, die noch fehlenden, popeligen vier Pünktchen möglichst in den ersten beiden Partien der 46. Bundesligasaison einzusammeln.
Ruttens Bangen am 1. August
Der 45-Jährige hat momentan jedoch wohl andere Sorgen. Vielleicht auch die, dass er nicht mit seinem neuen Klub in der 3. Runde der Champions League-Qualifikation ausgerechnet gegen seinen alten Arbeitgeber ran muss. Denn dann müsste Rutten quasi die Arbeit seiner letzten Jahre für Enschede mit dem eigenen, jetzt blau-weißen Hintern wieder umschmeißen. Das wäre eine völlig verrückte Konstellation – aber auch eine Geschichte, so richtig wie für die Annalen unseres Vereins erdacht.
Bis zur Auslosung am 1. August ist jedoch noch eine EM-Endrunde zu spielen. Und was daneben noch an kleinen Sommerlöchern bleibt, darf traditionell mit den schönsten Kreationen aus der Küche der Transfergerüchte zugestopft werden. Ich meine, den Engelaar in Wanne schon beim Brötchen holen gesehen zu haben...