Zwar sind Länderspielwochenenden extrem langweilig und verhalten sich im Vergleich zur Bundesliga wie ein Tretroller zu einer Harley Davidson, aber in diesem Fall war es gut, die ernüchternde Niederlage gegen Aue zu verdauen. Ich jedenfalls bin bereit, die Mannschaft gegen Augsburg zum Sieg zu peitschen und anschließend eine Erfolgs-Serie in Liga zwei zu starten.
Meine Hoffnung setze ich darauf, dass Trainer und Mannschaft die letzten zwei Wochen genutzt haben, um die Defensive zu stabilisieren, körperliche Defizite aufzuholen und die späten Neuverpflichtungen Chong Tese und Mahir Saglik noch besser zu integrieren.
Wichtig ist, dass Fans, Mannschaft, sportliche Leitung und Vereinsführung wieder an einem Strang ziehen. Zwar kann man die schlimmen letzten beiden Jahre nicht vergessen machen, aber der Blick muss in die Zukunft gehen. So richtig die Kritik der Initiativen wie „Wir sind VfL“ nach Ende der letzten Saison war, geht es doch nur gemeinsam mit den Verantwortlichen beim VfL. Dieser Verein liegt uns schließlich allen am Herzen. Die angeschobene Satzungsänderung ist bekanntlich im Sande verlaufen und war der falsche Ansatz. Die Nominierung von Frank Goosen für den Aufsichtsrat hingegen ist ein wichtiges Zeichen. Frank Goosen ist nicht nur wortgewaltig und glühender VfL-Anhänger, sondern vor allem bei den Fans beliebt und völlig unverdächtig, sich von der VfL-Führung vor den Karren spannen zu lassen. Ihm ist es eine Ehre für den VfL zu wirken und das ist gut so.
Einen kleinen Wermutstropfen habe ich allerdings noch zum Ende. Wenn ich mir die große Bühne 1. Bundesliga zur Zeit anschaue, dann reibe ich mir angesichts der Leistungen von Holtby, Fuchs und Ilicevic die Augen. Sie haben wohl nun ein Umfeld gefunden, in dem sie ihr wahres Potenzial abrufen können und bringen Top-Leistungen. Schade, dass dieses beim VfL nicht möglich war. Ich würde mir wünschen, dass sich in Zukunft der ein oder andere junge Spieler auch beim VfL wieder in den Vordergrund spielt. Einige Kandidaten hierfür haben wir auch in der aktuellen Mannschaft.
Allerdings sollten wir einen Schritt nach dem anderen machen. Zunächst gilt es, Sonntag die Fans wieder mit ins Boot zu nehmen. Mit einer guten Leistung und drei Punkten natürlich.
Glück Auf!