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Der MSV-Fanblog: Fauler Zauber unterm Dach
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Klagen der Profis über die kurze Winterpause kann ich nicht nachvollziehen. Schließlich ist die fußballlose Zeit doch öde. Doch das Leder rollt ja bald wieder.

Sicher, die Regeneration geschundener Kicker-Beine braucht ihre Zeit. Liegt ein Großteil der Elf, so wie derzeit beim MSV, flach, beziehungsweise schafft es ohne Krücken nicht die Treppe herauf, dann kann den verantwortlichen Physiotherapeuten und Coaches die Winterpause gar nicht lang genug sein. Verständlich, doch für uns Fans ziehen sich selbst drei fußballlose Wochen so lange hin wie ein ausgelutschtes Kaugummi.

Halle keine Alternative

Genau genommen rollt der Ball ja doch ab und zu. In der Halle gibt es Budenzauber und teilweise auch ganz schön faule Tricks zu bewundern. Die Tatsache, dass Duisburg unterm Dach mehr drauf zu haben scheint als unter freiem Himmel - immerhin galoppierten die „Zebras“ beim Hallenkick in Mannheim bis ins Finale - macht den Hallenkick für mich dennoch nicht attraktiver. Das Spiel auf freiem Geläuf um Punkte oder Pokale bleibt für mich auch im Winter völlig alternativlos.

Zebrastreifen weiß und blau - der MSV-Fanblog

Zugegeben recht spät im Alter von 14 Jahren stand Moritz das erste Mal auf den Treppen des Duisburger Wedaustadions. Die damalige Südgerade gefiel dem Jungen, der 1989 mit seiner Mutter und seinen zwei Geschwistern aus Stuttgart in den "Pott" gekommen war, nicht so recht. Zu kalt, zu nass und viel zu wenig los. Also wechselte Moritz das Terrain. In der legendären Duisburger Nordkurve war es zwar nicht trockener als auf dem alten Platz und selbstverständlich pfiff auch hier der Wind recht frisch, dafür war die Stimmung deutlich besser. Der MSV ist zwar längst zu dem geworden, was sich so harmlos klingend "Fahrstuhl-Mannschaft" nennt, doch Moritz ist den "Zebras" dennoch - oder vielleicht gerade deshalb - treu geblieben und legt nun wöchentlich in seiner Fan-Kolumne Zeugnis über sein blau-weißes Gefühlsleben ab

Zumal die kommende Rückserie ja tatsächlich eine ordentliche Portion Spannung verspricht. Zwar glaube ich nicht, dass der erste Rang noch zu holen sein wird - der FCK scheint in dieser Runde tatsächlich eine konstant starke Truppe zusammen zu haben - Platz zwei oder gar drei sind jedoch allemal noch drin. Hoch überlegen, gar unschlagbar, sind weder Bielefeld noch Pauli, Augsburg oder Düsseldorf.

Attraktive Relegation

Gerade Tabellenplatz drei würde bei mir ein absolutes Hochgefühl auslösen. Zwei Matches mit entscheidendem Charakter. Keine Punkte, kein Taktieren, entweder ganz oder gar nicht. Wann hat man denn eine solche Konstellation schon einmal? Klar, im Pokal hat sogar jedes Match Entscheidungscharakter, dennoch finde ich die Relegation in puncto Emotion und Spannung schier unschlagbar - von einem nationalen oder internationalen Pokalfinale einmal abgesehen.

Da ein solches Highlight den Weiß-Blauen und ihren treuen Anhängern aber auf absehbare Zeit wohl nicht ins Haus steht, empfände ich ein „Aufstiegs-Abstiegs-Duell“ etwa gegen den 1. FC Köln oder den VfB Stuttgart als absolutes „Schmankerl“. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Ob der MSV tatsächlich noch einmal an den begehrten Aufstiegspositionen schnuppern kann, wird wohl vor allem von der Qualität des Heilfleisches von Leistungsträgern wie Sören Larsen oder Sandro Wagner abhängen.

Denn auf die Dauer kann der unter Sasic bislang tadellos agierende „zweite Anzug“ des Teams die Kohlen wohl trotz aller Anstrengungen nicht mehr aus dem Feuer holen. Rückschläge wie die Partie gegen Aachen verdeutlichen dies anschaulich. Inwieweit Stürmer-Neuzugang Srdjan Baljak die im Sturm entstandene Lücke schließen kann, bleibt abzuwarten.

Totaler Ausverkauf?

Viel wichtiger ist sowieso, dass Duisburg am Ende der kommenden Halbserie nicht der totale Ausverkauf droht, schließlich laufen im kommenden Sommer ganze 15 Verträge aus. Darunter befinden sich auch die Kontrakte der Herren Starke, Tiffert, Wagner und Larsen. Nun könnte man natürlich ins Grübeln geraten und die These aufstellen, dass die vier Kicker in den kommenden Monaten - so sie den einsatzfähig sind - möglichst schlecht spielen sollten. Die Konsequenz: Kein Verein würde sie dann mehr haben wollen.

Zeh kaputt: Sören Larsen kann, wie einige andere MSV-Akteure auch, derzeit nur zuschauen.

Doch dieses Denkkonstrukt ist natürlich völlig absurd, denn nichts würde dem MSV in sportlicher und in finanzieller Hinsicht besser zu Gesicht stehen als der Aufstieg in die Beletage des deutschen Fußballs. Selbst die Antrittsgelder sämtlicher Hallenturniere im kommenden Winter dürften dann noch einmal steigen.

In der Zwischenzeit gibt’s ab dem kommenden Wochenende aber erst einmal wieder überall völlig alternativlosen „Freiluftfußball“. Zumindest fast überall, nur in Gelsenkirchen nicht, denn „Auf Schalke“ besitzen sie ja schon lange kein Fußballstadion mehr. In der Folge wird hier, ebenfalls völlig alternativlos, das ganze Jahr über Hallenfußball gespielt.

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