Die Schwaben stehen nach der neuerlichen Heimniederlage vor dem zweiten Abstieg der Vereinsgeschichte. Gegen Mainz 05 unterlag Stuttgart vor eigenem Publikum mit 1:3 - dabei hatte Christian Gentner den VfB in der 6. Minute schon mit 1:0 in Führung gebracht.
Aufgebrachte VfB-Anhänger stürmten nach Abpfiff den Platz, die Spieler konnten nur mit Hilfe von Sicherheitskräften in die Katakomben der Mercedes-Benz-Arena eskortiert werden. Das Verhalten der Stuttgart-Anhänger hat voraussichtlich ein Nachspiel, denn die Sportgerichtsbarkeit des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) dürfte sich mit dem Vorfall beschäftigen.
"Außer Kevin könnt ihr alle geh'n" skandierten die enttäuschten Fans. Großkreutz spielt seit Anfang des Jahres für den VfB, dessen Anhänger haben ihn schon ins Herz geschlossen. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Der ehemalige Dortmunder stellte sich neben Gentner den aufgebrachten und enttäuschten Fans auf dem Rasen und wechselte mit einigen ein paar Worte.
Großkreutz nahm später auch vor der Kamera Stellung zu den Vorfällen und der Situation beim VfB Stuttgart. Unter Tränen erklärte er bei Sky, dass er vollstes Verständnis für die Reaktionen der Zuschauer hat. "Wir sind dafür verantwortlich. Ich bin einfach nur sprachlos und es tut mir leid für die Fans", sagte Großkreutz, der nach nur vier Monaten schon zu einer Identifikationsfigur geworden ist. Die Sympathien beruhen aber auch auf Gegenseitigkeit. "Ich wurde hier super aufgenommen", erklärte der 27-Jährige weiter. "Es tut mir leid, auch ich habe heute Fehler gemacht. Der Klassenerhalt ist noch möglich. Wir werden alles dafür tun", versprach er den Fans.
Am letzten Spieltag muss der VfB Stuttgart zum VfL Wolfsburg. Nur mit einem Sieg können sich die Schwaben noch auf einen Relegationsplatz retten, sind allerdings auch davon abhängig, wie Eintracht Frankfurt gegen Bremen spielt.