Mesut Güngör hat am Samstag vor dem 0:4 in Nievenheim beim stark abstiegsbedrohten Landesligisten das Handtuch geworfen. "Herr Güngör hat uns sozusagen erpresst. Er wollte unseren langjährigen Spieler Engin Kizilarslan rausschmeißen. Wir haben von erfahrenen Akteuren aus der Mannschaft erfahren, dass es dafür überhaupt keinen Grund geben kann. Das haben wir auch unserem Trainer so mitgeteilt. Er stellte uns dann vor die Wahl: Er oder Kizilarslan? Wir haben ihm dann gesagt, dass wir uns nicht erpressen lassen und zu dem Spieler stehen werden", erklärt Wülfraths Boss Michael Massenberg auf RS-Nachfrage.
Güngör will die Aussagen Massenbergs jedoch nicht so stehen lassen: "Von Erpressung kann gar keine Rede sein", macht der Trainer deutlich. Nach dem 3:1-Sieg gegen Rellinghausen habe sich die komplette Bank der Wülfrather krank oder verletzt gemeldet, so auch Kizilarslan mit einer Zerrung. Güngör: "Wie kann man sich auf der Bank eine Zerrung zuziehen? Er war jahrelang Leistungsträger im Verein und weil die Entscheidung, wie man an den Ergebnissen gegen Oberhausen-Lirich und Rellinghausen sehen konnte, richtig gewesen ist, ihn auf die Bank zu setzen, sah er nun seine Felle davonschwimmen und hat Unruhe in die Mannschaft gebracht. Da muss ich als Trainer doch dafür sorgen, dass wieder Ruhe einkehrt."
Einer Suspendierung Kizilarslans habe die sportliche Führung des Vereins daraufhin nicht zugestimmt, weshalb für Güngör daraufhin keine Basis mehr für weitere Zusammenarbeit gegeben war: "Ich erwarte Rückendeckung vom Vorstand für meine Entscheidungen, die hat er mir nicht gegeben. Für mich ist das ein Zeichen, dass man nicht auf mich baut und mir auch nicht vertraut." Von den Wülfrather Spielern habe er bereits einige enttäuschte SMS bekommen. Güngör: "Für die Mannschaft tut es mir leid, aber ich kann mich nicht verbiegen lassen durch Entscheidungen, die andere für mich treffen."
In dieser Woche wollen Massenberg und der Sportliche Leiter Joachim Dünn Güngörs Nachfolge klären.