Zumindest haben die Essener eine Crowdfinancing-Kampagne, die am Freitag startet, unter das Motto „Der nächste Özil für RWE“ gestellt. Gemeinsam mit dem Unternehmen Kickrs.net wirbt Rot-Weiss um finanzielle Unterstützung durch die Fans.
Der Plan: Die Anhänger sollen RWE ein zehnjähriges Darlehen zur Verfügung stellen, das ihnen eine Mindestrendite von zehn Prozent garantiert, wenn RWE Geld durch Ausbildungsentschädigungen und Solidaritätsbeiträge verdient – etwa bei einem weiteren Özil-Wechsel in einen neuen Verband. Die Rendite kann sogar noch deutlich ansteigen, sollte RWE aufsteigen. Wechselt Özil, während die Essener in der 3. Liga spielen, gibt es 13 Prozent, in der 2. Bundesliga sind es 16 Prozent und in der 1. Bundesliga – natürlich – 19,07 Prozent.
Das Geld, das RWE über die Kampagne generiert, soll komplett in die Nachwuchsarbeit an der Seumannstraße investiert werden. Die Möglichkeiten, sich zu verbessern, sind dort zuhauf gegeben. Obwohl die Rot-Weissen inzwischen offiziell über ein Nachwuchsleistungszentrum verfügen, gibt es noch einiges an Nachholbedarf gegenüber anderen Vereinen. Prof. Dr. Michael Welling, der 1. Vorsitzende von RWE, erklärt die Pläne des Vereins: „Wir wollen bauliche Veränderungen vornehmen, weitere Kunstrasenplätze bauen, vielleicht auch einen Konditionstrainer für die U19 einstellen.“ Alle diese Maßnahmen dienen dem Ziel, die Jugendspieler noch besser auszubilden und in Zukunft nicht mehr so viele Talente an andere Klubs zu verlieren. Sollte sich dann aber ein besonders großes Talent hervortun und den Verein wechseln, gibt es Geld für RWE – und Rendite für die Fans, die investiert haben.
Mindestens 100.000 Euro müssen zusammenkommen
Damit die Crowdfunding-Kampagne starten kann, müssen bis Ende Dezember mindestens 100.000 Euro zusammenkommen. Klappt das nicht, bekommen alle Fans, die investiert haben, ihr Geld zurück. Beiträge zur Kampagne sind bereits ab einem Euro möglich. Aus vielen kleinen Summen soll eine große werden, die der Verein dann nutzen kann.
Bleibt die Frage, wie groß das Risiko bei einer Investition in die Kampagne ist. Michael Welling sagte dazu: „Sollte RWE innerhalb der nächsten zehn Jahre insolvent gehen, dann gibt es in der Tat kein Geld zurück. Aber das wird nicht passieren.“
Ab Freitag können alle, die Geld in die Nachwuchsarbeit von Rot-Weiss Essen investieren möchten, das über die Internetseite www. kickrs.net tun. Spätestens Ende Dezember ist dann klar, ob das Projekt starten kann.