RWE-Trainer Jan Siewert hatte sich entschlossen, den Angreifer nicht in den Kader aufzunehmen. Kurz darauf meldete der sich krank.
Es war Siewert sichtlich unangenehm, auf der Pressekonferenz nach dem Spiel über das Thema zu sprechen. Er betonte stattdessen immer wieder, wie wichtig ihm der Sieg seiner Mannschaft war. Doch zwischen den Zeilen war daraus durchaus etwas zu lesen. „Es geht bei Rot-Weiss Essen darum, dass wir mannschaftlich geschlossen agieren, jeder für den anderen einsteht und wir Spiele gewinnen“, betonte Siewert, um nachzuschieben: „In Lotte haben wir kein Spiel gewonnen.“
Das Auftreten von Behrens in Lotte hatte Siewert in der vergangenen Woche scharf kritisiert. Dort hatte dieser nicht als Teil des Teams agiert. Auch sein Auftreten innerhalb des Vereins hat für Kritik gesorgt. Dass Siewert nun seine Jungs so explizit für die geschlossene Mannschaftsleistung gegen Ahlen lobte, lässt den Schluss zu, dass er auch weiterhin auf Behrens verzichten wird – obwohl er nicht explizit ansprechen wollte, wie lange Behrens nicht mit dabei sein wird.
Das hängt freilich davon ab, wie lang Behrens noch krankgeschrieben sein wird. „Ich werde ja dann sehen, wie lange er krank ist“, sagte sein Trainer auf Nachfrage. Auch das ist ein durchaus vielsagender Satz. Dass Behrens wirklich krank ist, glaubt in Essen niemand. Die Krankschreibung wirkt viel mehr wie eine Trotzreaktion auf die Suspendierung durch den Trainer.
Es bleibt abzuwarten, ob Behrens, der schon vor seinem Wechsel nach Essen als schwieriger Typ galt, die Wende schafft und doch noch zu einem wichtigen Teil des Teams von Rot-Weiss Essen wird, oder ob die Geschehnisse der vergangenen Woche bereits der Anfang vom Ende seiner Zeit an der Hafenstraße waren.