Befeuert wurden sie durch Kurt Flossbach – Vater des beurlaubten Trainers – der der Pressekonferenz einen Besuch abgestattet hatte und Abteilungsleiter Lothar Gedenk mit dem Vorwurf konfrontierte, bei der Entlassung des Marl-Hülser Erfolgstrainers sei es einzig und allein um die (Nicht-) Berücksichtigung von Dario, Gedenks Sohn, gegangen.
Und die Vehemenz in Gedenks Reaktion ließ vermuten, dass die Annahme von „Opa Kurt“, wie er in Fußball-Marl liebevoll genannt wird, nicht allzu weit hergeholt war.
Gedenk bringt "Danke" nicht übers Herz
Denn der TSV-Funktionär hatte seine liebe Mühe, sportliche Gründe für die Entlassung zu finden. Nach dem Spiel bei Kaan-Marienborn, das der TSV Marl-Hüls nach einer 2:0-Führung noch mit 2:3 verloren hatte, habe man Flossbach bereits angezählt. Wohlgemerkt: Es war die erste Saison-Niederlage.
Und während es für gewöhnlich ein Qualitätsmerkmal ist, dass sich eine Mannschaft nach einem Rückstand wieder zurück ins Spiel kämpft und das noch zu ihren Gunsten dreht, nahm Gedenk die Tatsache „dass unsere Mannschaft in jedem Spiel mit Ausnahme von Heven Probleme hatte“, zum Grund, die sportlichen Qualitäten Flossbachs infrage zu stellen.
Gedenks Zweifel rühren daher, dass er - gemessen am vorhandenen Spielerpotential - nicht den sportlichen Erfolg sah, den er sich von dem teuren Kader erhofft hatte. Kurzum: Mächtig viel Betrieb auf der eigentlich Michael Schrank gewidmeten Pressekonferenz am Montagabend. Der zeigte Größe und hielt sich vornehm zurück.
Im Gegensatz zu Gedenk, der lautstark gegen Flossbach senior wetterte und Respekt für seinen Sohn forderte, "der sich hier den Arsch aufreißt". Weniger respektvoll war der Abschied vom Trainer-Duo Holger Flossbach / Jörg Breski. Die dankenden Worte delegierte Gedenk weiter an Michael Klein, den Sportlichen Leiter beim Westfalenligisten. Der wiederum dankte für die zwei Aufstiege und "sehr erfolgreiche Zusammenarbeit".
Die Gerüchte haben am Montag neuen Nährboden erhalten.