Als um 18 Uhr die erste größere Gruppe Schalker Fans das Dortmunder Stadion erreichte, war allein an der Anzahl der Schaulustigen zu erkennen, dass das Aufeinandertreffen der Revier-Rivalen dieses Mal vor allem abseits des Platzes unter besonderer Beobachtung stand. Nach den schweren Ausschreitungen im Hinspiel, als BVB-Fans in der Schalker Arena Böller und Raketen gezündet und in benachbarte Blöcke gefeuert hatten, war es für die Anhänger ein Derby auf Bewährung – und die Fans erfüllten die Auflagen.
Anreise verläuft störungsfrei
Zwar kam es vereinzelt zu kleinen Zwischenfällen – ein paar Böller wurden gezündet, einige Bierbecher flogen – doch insgesamt verlief die Anreise störungsfrei und ohne besondere Vorkommnisse. „Die neue Wegführung zum Stadion wird von den Fans gut angenommen. Durch die Trennung der Fangruppen ist es bisher nicht zu Konfrontationen unter Fußballanhängern gekommen", sagte der Leitende Polizeidirektor Dieter Keil, dem die Einsatzleitung oblag, wenige Minuten vor dem Anpfiff.
Auch im Stadion gab es keine Zwischenfälle – und sogar verhältnismäßig wenige Schmähungen. „Von der Atmosphäre war ich begeistert“, lobte Hans-Joachim Watzke darum nach dem Schlusspfiff. „Das war das Beste, was ich seit Jahren in einem Derby erlebt habe. Beide Fanlager haben ihre Mannschaft bedingungslos unterstützt, aber es gab keine großen Hass-Tiraden. Ich fand das super“, erklärte er.
Dabei vergaß der BVB-Geschäftsführer nicht, ein ausdrückliches Lob an die 3.000 Polizeibeamten und 1.000 Ordner zu richten, die für die Umsetzung des entwickelten Sicherheitskonzeptes verantwortlich zeichneten. „Die Organisation hat offensichtlich eine Menge bewirkt. Die Polizei hat einen Riesenjob gemacht.“